"Das ist der Höhepunkt in meiner Laufbahn"

Sebastian Busalt in die Auswahl der Metropolregion zur Stadioneröffnung in Sinsheim berufen

VIERNHEIM. Mitten im Studiumsstress tut eine Abwechslung gut. Besonders gut hat es der Viernheimer Fußballer Sebastian Busalt, der am kommenden Samstag bei der Eröffnung des Hoffenheimer Stadions als Spieler des Metropolregionteams aktiv beteiligt ist. "Das ist der Höhepunkt meiner Laufbahn als Fußballer" freut sich der Dauerbrenner der einstigen Spvgg. Amicitia, der jetzt mit dem Fusionsverein in der Verbandsliga Nordbaden im Abstiegsstrudel steckt.

"Normalerweise schiebe ich in der Winterpause keine sportlichen Extraschichten, diesmal hab ich aber ein paar zusätzliche Laufeinheiten durch den Viernheimer Wald eingeschoben", fiebert der Abwehrspieler dem Auftritt in der ausverkauften 30 000-Mann-Arena entgegen. Vor so vielen Zuschauern hat der Student der Energiewirtschaft übrigens noch nie gespielt. "Rekord war beim Aufstiegsspiel in Kehl im vergangenen Jahr", erinnert sich Busalt an die erfolgreiche Vorsaison. Über die aktuelle Lage beim Fusionsverein will er nicht viele Worte verlieren, "wir müssen unbedingt den Klassenerhalt schaffen", lautet die nächste Herausforderung.

Für den Abstiegskampf könnte der Vergleich mit den Bundesligaprofis von Überraschungsherbstmeister TSG 1899 Hoffenheim sicher ein paar wertvolle Erfahrungen bringen. Im direkten Duell mit Obasi, Ba und Teber kann Busalt bestimmt ein paar hilfreiche Tricks mit in die Verbandsliga nehmen. Kurz vor Weihnachten wurde Sebastian Busalt von der zahlreich vertretenen Vereinsführung über seine Nominierung informiert. "Da war ich doch etwas baff, so eine Gelegenheit gibt es für einen Amateur schließlich nicht alle Tage", kam beim 26-jährigen Defensivmann, der aus der Amicitia-Jugend stammt und dem Verein stets die Treue gehalten hat, gleich große Vorfreude auf. Schon bei der Anfahrt nach Sinsheim dürfte der Adrenalinspiegel steigen. Für die Auswahlspieler gibt es eine komplette sportliche Ausstattung, dazu sicher den einen oder anderen Händedruck.

Vielleicht kann Sebastian Busalt als Trophäe das Originaltrikot seines Gegenspielers "abstauben". Jede Menge Prominenz wird das Freundschaftsspiel verfolgen. Ganz nah dabei ist Ex-FIFA-Referee Dr. Markus Merk, der für das Eröffnungsspiel nochmal zu Pfeife greift. Bevor es soweit ist, gilt die Konzentrationdem Studium. "Das hat Vorrang, zumal jede Menge zu tun ist", sieht sich Sebastian Busalt mitten im Lernstress. Deshalb kann er auch nicht im von Großvater Rolf Helfrich gegründeten Elektrogeschäft aushelfen. "Dort bin ich nur in den Semesterferien zu finden. Die Arbeit macht mir aber immer Spaß", will er die Praxis im Kundenbereich nicht missen.

Wenn am Sonntag im Waldstadion das erste Training der Verbandsligatruppe steigt, findet sich Sebastian Busalt im Alltag eines Amateurfußballers wieder. Der neue Trainer Rüdiger Menges hat bei der Vorstellung bei ihm einen guten Eindruck hinterlassen. "Er legt Wert auf Disziplin, hat ein klares Konzept aufgezeigt und scheint ein harter Hund zu sein", ist Busalt sicher, dass der Mannschaft kurze Zügel gut tun.

© Südhessen Morgen - 22.01.2009