Zwei Männer, aber nur ein Job
Interview: Reiner Hollich will Trainer des TSV 1906/09 Viernheim werden - Gernot Jüllich möchte das auch Viernheim. Am Ende fehlte ein einziger Punkt: Die Fußballer des TSV Viernheim beendeten die Landesligasaison 2007/2008 auf dem dritten Tabellenplatz und schrammten knapp am Aufstieg vorbei. Durch die in diesem Frühjahr erfolgte Fusion mit dem Stadtrivalen Amicitia zum TSV 1906/09 Viernheim steht aber fest: Der neue Klub wird auf jeden Fall in der Fußball-Verbandsliga vertreten sein. Schafft die Amicitia am Sonntag beim Kehler FV den Aufstieg, dann ist der Verein sogar in der Oberliga vertreten. Allerdings steht noch immer nicht fest, wer die erste Mannschaft trainieren wird: Gernot Jüllich, der Erfolgscoach der Amicitia, oder Reiner Hollich, der als Coach des TSV ebenfalls Ansprüche auf den Trainerstuhl stellt. Herr Hollich, in der kommenden Saison geht ein neuer Viernheimer Fußballklub an den Start. Was werden Sie in Zukunft tun? Reiner Hollich: Das weiß ich noch nicht. Werden Sie Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1906/09? Hollich: Das steht noch nicht fest. Das Gremium, das diese Sache bestimmt, hat sich noch nicht entschieden. Die Krux ist eben, dass man zwei sehr gute Trainer hat. Gernot Jüllich hat sehr gute Arbeit bei der Amicitia geleistet. Keine Frage: Davor habe ich großen Respekt. Aber ich finde, meine Arbeit beim TSV kann sich auch sehen lassen. Ich habe aus einer relativ schwachen Mannschaft ein Spitzenteam geformt. Werden Sie auf keinen Fall die zweite Mannschaft des neuen Klubs trainieren? Hollich: Wenn ich das wollte, dann hätte ich das schon längst den Vereinsoffiziellen gesagt. Aber eine zweite Mannschaft kann ich auch woanders trainieren. Die Amicitia steht kurz vor dem Aufstieg in die Oberliga, drücken Sie ihrem Trainerkollegen die Daumen? HOLLICH: Natürlich. Könnten Sie sich auch vorstellen, zusammen mit Gernot Jüllich zu arbeiten? HOLLICH: Ich stelle mir das sehr schwierig vor. Wir beide sind Trainer, die eine gewisse Autorität haben. Es könnte ja auch ein dritter Mann, zum Beispiel Günther Sebert, als neuer Trainer präsentiert werden. Wie fänden Sie diese Variante? HOLLICH: Gernot Jüllich und ich kennen die Spieler beider Mannschaften, die Verantwortlichen der Klubs und die Vereinsstrukturen sehr genau. Ob ein neuer Mann da sinnvoll wäre? Ich denke nicht. Haben Sie andere Angebote? HOLLICH: Sicher, aber die habe ich zurückgewiesen. Natürlich ist man hier in Viernheim schon spät dran. Aber die Leute, die diese Trainerfrage entscheiden, haben es wirklich sehr schwer. © Südhessen Morgen - 06.06.2008 |