TSV freut sich zu früh
MM-Extra-Spiel: Viernheim kassiert im Landesliga-Spitzenspiel beim SV Waldhof II zwei Treffer in Schlussminuten zum 2:2 MANNHEIM. Der SV Sandhausen II ist neuer Spitzenreiter in der Fußball-Landesliga. Dank des 4:0-Erfolgs in Bammental zogen die Hardtwälder am TSV Viernheim und auch an der U 23-Auswahl des SV Waldhof II vorbei. Diese beiden Topteams trennten sich im Spitzenspiel vor 204 Besuchern am Alsenweg leistungsgerecht mit 2:2 (0:2). Bis zur 83. Spielminute führten die Südhessen nach einem Eigentor von Christian Katins - der Opfer einer unglücklichen Rettungsaktion von Waldhof-Keeper Benjamin Kirsten wurde - und einem Kopfballtreffer des sehr agilen Mehmet Yalcim mit 2:0. Kaum ein Besucher hätte zu diesem Zeitpunkt noch an eine Wende geglaubt. Doch Katins Anschlusstor (83.) setzte in den Schlussminuten beim spielerisch enttäuschenden Team von Trainer Walter Pradt Kräfte frei. Die entscheidende Szene passierte 60 Sekunden vor dem Ende: Unbedrängt nahm TSV-Verteidiger Marcus Amend im Strafraum die Hand zur Hilfe. Den fälligen Elfmeter verwandelte der nach der Pause eingewechselte Jannis Babas unhaltbar für TSV-Schlussmann Dirk Weckbach. Sascha Leitz enttäuscht "Wir haben in den letzten sieben Minuten das Spiel völlig unnötig aus der Hand gegeben", war der Viernheimer Abwehrchef Sascha Leitz enttäuscht. Der frühere Waldhöfer hatte bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte großen Anteil daran, dass die Elf von Trainer Reiner Hollich auf dem besten Wege war, drei Punkte zu entführen: "Natürlich ist es immer etwas Besonderes für mich, gegen Waldhof zu spielen. Ich war immerhin 13 Jahre hier. Aber das heute tut schon weh." Unglücksrabe Amend wurde von Hollich sofort nach Spielschluss getröstet. Vorwürfe gab es nicht. "So etwas passiert auch in der Champions League oder in der Bundesliga. In der zweiten Hälfte waren wir einfach zu passiv. Wir haben vergessen, das dritte Tor zu machen. Das ist Fußball. Wir können dennoch mit dem Ergebnis leben", so Hollich. Enttäuscht von der Leistung seiner Elf war Walter Pradt: "In der ersten Halbzeit haben wir alles verkehrt gemacht." Versöhnliche Töne gab es aber auch: "Die Mannschaft hat nie ihren Glauben verloren und immer gekämpft. Letztlich ist das belohnt worden. Nach so einem Spielverlauf muss man dann mit einem Punkt auch zufrieden sein." Waldhofs Kenan Kocak war nach dem Ende eines mäßigen Spitzenspiels unzufrieden: "Wir waren am Anfang nervös, haben uns vielleicht zu viel vorgenommen. Und fehlten Biss, Aggressivität und Zweikampf-Engagement." Der TSV überzeugte zwar durch viel Disziplin und mehr Ordnung, wurde aber letztlich nicht belohnt. © Südhessen Morgen - 07.04.2008 |