Neben Sport wartet eine soziale Aufgabe

Nachwuchsarbeit spielt bei Fusionsüberlegungen der Vereine eine große Rolle / Sponsorenpool angestrebt / Kooperation mit Schulen

Viernheim. In den Fusionsüberlegungen des Turn- und Sportvereins und der SpVgg. Amicitia spielt die Nachwuchsarbeit eine große Rolle. Sportliche Erfolge, soziale Kompetenz und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit sind die Ziele des möglichen neuen Vereins. Manfred Trapp und Edmund Scheidel, die Vorsitzenden der beiden Vereine, haben gemeinsam mit dem Fusionsgremium Ideen ausgearbeitet, wie die Vorgehensweise im Jugendbereich künftig ablaufen könnte.

Team ersetzt Jugendleiter
Der Jugendleiter der Fußballabteilung, bisher für alle Belange der Mannschaften von Bambini bis A-Junioren zuständig, soll durch ein Team ersetzt werden. Dabei sind Leiter für den sportlichen und organisatorischen Bereich vorgesehen.

Für die Nachwuchsfußballer sollen kompetente Trainer verantwortlich sein. "Die Weiterbildung und Qualifizierung der Übungsleiter muss oberstes Ziel für den Jugendbereich sein, denn nur so können wir ein modernes und abwechslungsreiches Training anbieten", sind sich Scheidel und Trapp einig. Von den fortschrittlichen Trainingsmethoden und der Bündelung der Talente im Verein versprechen sich die Klubchefs dann auch die sportlichen Erfolge, ohne den Breitensportcharakter zu vernachlässigen.

"Es ist ein mittelfristig anzustrebendes Ziel, Jugendmannschaften in höheren Ligen zu etablieren", geben Scheidel und Trapp die Marschrichtung vor. "Siege und Tore sind aber nur möglich, wenn auch das soziale Umfeld stimmt. Derzeit zählen wir Spieler aus über 20 Nationen in unserem Juniorenteams", haben die Vorsitzenden nachgerechnet, "da kommt auf uns auch eine gesellschaftliche Aufgabe zu".

Um das neue Konzept optisch abzurunden, könnten alle Mannschaften, von den Bambini bis zu den den Senioren, in gleichen Trikots und Trainingsanzügen auflaufen, denn: "Ein einheitliches Erscheinungsbild stärkt Zusammengehörigkeit und Identifikation mit dem Klub."

Weil qualifizierte Trainer, Sportdress und die entsprechenden Trainingsutensilien aber auch Geld kosten, wird im Zuge des Zusammenschlusses auch der Aufbau eines Sponsorenpools speziell für die Jugend unerlässlich sein.

Der Blick geht bei den Überlegungen im Vorfeld weit über die Sparte Fußball hinaus. Angedacht sind für die Kinder und Jugendlichen abteilungsübergreifende Angebote. "Uns schwebt beispielsweise ein Bewegungsangebot für die Jüngsten vor, bei dem dann alle Sportarten spielerisch ausprobiert werden können. Dabei kann man dann erkennen, wo das Kind seine Talente hat."

Vielleicht nicht in naher Zukunft, aber langfristig soll das Gelände an der Lorscher Straße wegen seiner Nähe zur Stadtmitte als sportliches Jugendzentrum genutzt werden. Im Zuge der Umstellung auf Ganztagsschulen werde auf die Vereine ohnehin die Aufgabe zukommen, den Sportunterricht im Auftrag der Schule zu gestalten beziehungsweise Kooperationen anzubieten.

© Südhessen Morgen - 15.02.2008