Davon erzählt Franz Scheidel seinen Enkeln

Sein Auftritt als Victoria-Nationalspieler auf Schalke gegen die Profis der Königsblauen wird zum unvergesslichen Erlebnis

Viernheim. Riesenkulisse für die Victoria-Nationalspieler: Zum Freundschaftsspiel gegen die Profis von Schalke 04 kamen mehr als 3000 Zuschauer in das altehrwürdige Parkstadion. Unter den Spielern des Versicherungsunternehmens: Franz Scheidel aus Viernheim.

Aus mehr als 10.000 Einsendungen hatte die Victoria 50 Kandidaten für ein Probetraining zur Victoria-Nationalelf ausgewählt. Der 37-jährige Fliesenlegermeister Franz Scheidel gehörte zu den Glücklichen, die unter Trainer Olaf Thon um einen Platz im Kader für das Spiel gegen den deutschen Vizemeister kämpften. Der langjährige Ligaspieler des TSV Viernheim überzeugte das Schalker Idol und freute sich über eine Berufung in die Victoria-Nationalelf und das Spiel gegen S 04.

Aber er freute sich nicht allein: Mit der Nominierung verbunden war eine Einladung der Victoria an 30 Fans aus Viernheim, zum Spiel nach Gelsenkirchen zu fahren. So setzte sich der Scheidel-Fan-Bus, mit Ehefrau Andrea, den Kindern Hanna und Felix sowie Vater Helmut Scheidel an der Spitze, am frühen Sonntagmorgen in Bewegung und steuerte die Veltins-Arena an. Die Victoria-Generalagentur Heinz Heckmann aus Viernheim hatte die Fahrt organisiert da waren der Chef, Heinz Heckmann, und seine Mitarbeiter Walter Hemmerich und Andreas Gaal natürlich mit von der Partie.

Vor der Arena wartete man schon auf den Bus aus Viernheim. Mit einheitlichen T-Shirts (mit der Aufschrift Fan und der Rückennummer 12), VIP-Armbändern und Verzehrbons ausgestattet ging es dann zunächst ins Schalke-Museum. Die Knappen haben dort Reliquien ihrer Vereinshistorie ausgestellt, wie Meisterschale, DFB-Pokal, aber auch alte Bilder und Videos.

Für 185 Millionen Euro gebaut, beherbergt die Arena nicht nur die königsblauen Kicker. Handball, Basketball, TV-Events und Konzerte gehören zum Alltagsgeschäft. Je nach Situation kann der Innenraum variiert werden. Wird der Rasen nicht gebraucht, wird er neben die Arena gefahren und abgelegt. Interessant war für die Fußballfans natürlich der Gang in die Katakomben. Die Räume für Pressekonferenzen wurden ebenso inspiziert wie die Kabinen der Mannschaften, die wider Erwarten ganz funktional und weniger luxuriös ausgestattet sind. Zum Victoria-Fanfest gehörte neben Torwandschießen und Schussgeschwindigskeitsmessung auch ein gemeinsames Essen der Nationalelf-Fans.

Bei S 04 fehlten noch Stars wie Kuranyi oder Bordon, aber Asamoah, Larsen oder Lövenkrands zeigten ihr Können. Als Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus anpfiff, suchte sich Scheidel seinen Platz in der Viererkette, kümmerte sich zunächst um Stürmer Larsen. Als der in der sechsten Minute das 1:0 schoss, war der Viernheimer unbeteiligt. Keine Chance hatte die Victoria-Nationalelf beim 2:0: Christian Pander. platzierte einen Freistoß aus 35 Metern zentimetergenau im Tordreieck der Gegner. Tor des Monats lautete das die einstimmige Meinung der Viernheimer Fußballexperten auf der Tribüne. Wie schnell Lövenkrands ist, musste Scheidel vor dem 3:0 merken. Er ließ seinen Gegenspieler stehen, flankte nach innen, wo Larsen nur noch den Fuß hinhalten musste. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Viernheimer Abwehrspieler auf seine Vergangenheit als Mittelfeldmotor besonnen und schaltete sich ins Angriffsspiel ein. Doch seine Kollegen der Offensivabteilung fanden kein Mittel gegen die Bundesligisten.

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff war die Partie für Franz Scheidel beendet. Unter dem tosenden Applaus der Fans - nicht nur der Viernheimer - verließ er wie abgesprochen das Feld. Die Victoria-Kunden machten weiter einen guten Eindruck, ein Tor blieb ihnen aber versagt. Peter Lövenkrands sorgte mit einem blitzsauberen Hattrick in der Schlussviertelstunde dafür, dass es am Ende 6:0 für die Platzherren stand. Kein Problem für die Scheidel-Fans, die ihren Nationalspieler nach der Partie im Parkstadion, beim Abschlusstreffen und auch im Bus noch feierten.

© Südhessen Morgen - 03.07.2007