Aufstiegs-Chancen sinken auf Nullpunkt

MM-EXTRA-SPIEL: Nach dem 1:2 gegen Viernheim hilft Ladenburg nur noch ein Wunder

Die Angst des Torwarts vor dem Elfmeter war diesmal unbegründet: Dirk Weckbach vom TSV Viernheim parierte am Samstag in der Landesliga-Partie bei der LSV Ladenburg einen Strafstoß von Peter Brandenburger und sicherte damit den Südhessen einen 2:1 (2:0)-Auswärtssieg. Nach der bitteren Heimniederlage haben die Römerstädter nur noch rechnerische Chancen auf den zweiten Tabellenplatz, der zu den Aufstiegsspielen berechtigt. Die Ladenburger belegen vor dem letzten Saisonspieltag am kommenden Samstag mit drei Punkten Rückstand auf den Zweiten Dielheim und einem um fünf Treffer schlechteren Torverhältnis den vierten Rang.

"Eigentlich kann man schon sagen, dass die Sache für uns vorbei ist", meinte der enttäuschte LSV-Kapitän Peter Brandenburger, "denn jetzt müssen wir auch noch nach Ziegelhausen, der besten Rückrundenmannschaft der Liga." Das Trikot über den Kopf gezogen saß der Routinier, der nach der Saison Ladenburg verlässt und Spielertrainer bei der TSG Altenbach wird, nach dem Schlusspfiff niedergeschlagen auf dem Rasen. Wieder versagten den Römerstädtern in einem wichtigen Spiel die Nerven. "Ich weiß nicht, an was es lag, wir haben auf jeden Fall wieder zu zögerlich die Partie begonnen", meinte Brandenburger, der mit seinem Teamkollegen Feytullah Genc den eigenen Trainer ersetzen musste. "Frank Schwabe konnte aus familiären Gründen nicht dabei sein, aber er hat uns alle Instruktionen mit auf den Weg gegeben", betonte der Spielführer.

Doch die LSV tat sich im Spielaufbau schwer. Die Viernheimer dagegen machten hinten dicht und lauerten mit den Cafaltzis-Brüdern Konstantinos und Athanasios auf Konter. Fünf Minuten vor der Pause setzte sich Dutt auf Außen durch, passte zu Konstantinos Cafaltzis, der clever für seinen kleinen Bruder Athanasios auflegte -0:1 (40.). Die Platzherren wirkten konsterniert und sofort folgte der zweite Schock. Ein indirekter Freistoß von Daniel Basler wurde zum Flatterball, LSV-Keeper René Zimmermann sah nicht gut aus und griff daneben (43.) - 0:2. "Wir haben zwei ganz dumme Tore bekommen", klagte Brandenburger.

Doch ein tückischer Aufsetzer von Markus Halbgewachs zum 1:2 (53.) brachte die Ladenburger wieder ins Spiel. Nur 180 Sekunden später wurde der Torschütze im Viernheimer Strafraum umgerissen: Schiedsrichter Christian Lutz aus Ittlingen entschied sofort auf Strafstoß.

Der Kapitän selbst übernahm die Verantwortung. "Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, fest zu schießen, doch dann habe ich mich für die sichere Variante entschieden", so Brandenburger. Statt den Hammer auszupacken schob er den Ball mit halber Kraft in die rechte Ecke. TSV-Schlussmann Weckbach war aber schon da und parierte (56.). "Ich habe unserem Keeper angedeutet, dass der Ball in die rechte Ecke kommt", schmunzelte Viernheims Coach Rainer Hollich. Kein Wunder, dass bei den Ladenburgern das Entsetzen groß war.

© Südhessen Morgen - 29.05.2007