"Blaue" feiern - Rot-Weiße rödeln weiter

FUSSBALL: TSV Viernheim löst Final-Ticket für MorgenMasters / Zweites Qualifikationsturnier

Samstagabend in der Sporthalle der Konrad-Duden-Schule: Als Claus Heckert, Präsident des SC Rot-Weiß Rheinau, zusammen mit seinem Vorstandskollegen Erwin Prudlik zur Siegerehrung schritt, war das erste Qualifikationsturnier zum 13. MorgenMasters bereits Geschichte. Knapp 300 Zuschauer strömten zum Auftakt in den Mannheimer Süden und sorgten für dichtes Gedränge in den Gängen und auf den Tribünen. Die, die da waren, sahen in 38 Spielen stolze 190 Tore und am Ende einen souveränen Turniersieger, der sich fast im Spaziergang für das Masters-Finale in der Mannheimer MWS-Halle qualifizierte: den TSV Viernheim.

Wie sehr die Hessen dem Masters-Auftakt ihren Stempel aufdrückten, zeigte sich im Endspiel eindrucksvoll. Schon nach vier Minuten hatten die "Blauen" gegen den Kreisligisten FV Brühl einen klaren 3:0-Vorsprung herausgeschossen, 4:1 hieß es beim Ertönen der Schlusssirene. Das war deutlich - und entsprechend groß war auch der Jubel im Lager des Landesligisten, der sich nicht nur über die Masters-Qualifikation, sondern auch über ein Preisgeld von 300 Euro freuen durfte. "Ich denke, das war ein verdienter Sieg für uns", befand Viernheims spielender Co-Trainer Steffen Usler, der Chefcoach Reiner Hollich vertrat. "Wir hatten eine spielstarke Mannschaft und uns teuer verkauft."

Der 31-jährige Usler ist ein Urgestein beim MorgenMasters, ist mit den Hessen und mit dem ASV Feudenheim "bestimmt schon zehn Mal dabei gewesen" und nach wie vor ein "absoluter Hallen-Freak". Dass der TSV seit Jahren schon zu den konstantesten Hallenmannschaften der Region gehört, ist alles andere als Zufall. Mit Hans Scheidel als spielendem Torwart schafft sich der TSV immer wieder Überzahlsituationen, die er geschickt auszunutzen weiß - wenn Scheidel, Usler & Co. die Lücke finden und aus der Distanz Maß nehmen, dann gibt es für den gegnerischen Torwart meist nichts zu halten.

Schön anzusehen ist das manchmal nicht. Aber dafür äußerst effektiv. "Außerdem", ergänzt Usler augenzwinkernd, "gab es diesmal für die Jungs einen ganz besonderen Anreiz, sich für das Finalturnier zu qualifizieren." Denn: Am 19. Januar, wenn das MorgenMasters-Finale in der MWS-Halle beginnt, endet beim TSV zugleich mit dem offiziellen Trainingsauftakt die Winterpause. Die, die beim Masters spielen, haben dann trainingsfrei.

Freie Tage - die haben die ehrenamtlichen Helfer des SC Rot-Weiß Rheinau noch lange nicht. In der Sporthalle der Konrad-Duden-Schule steigt am Mittwoch und Donnerstag schließlich das zweite Qualifikationsturnier, bei dem der nächste Masters-Finalist ermittelt wird. Unter anderem sind dann Titelverteidiger Arminia Ludwigshafen, der VfR Mannheim sowie die Landesligisten LSV Ladenburg und SV 98/07 Seckenheim mit am Start. Die Rheinauer schicken ihre B-Klasse-Mannschaft ins Rennen.

Apropos Rot-Weiß Rheinau: Der Turnierausrichter verkaufte sich am Samstag teuer, strich mit einem 1:2 gegen den VfB Gartenstadt aber schon im Viertelfinale die Segel. "Wir wollten die Gruppenspielphase überstehen, das haben wir geschafft. Danach braucht man nun mal auch etwas Glück", wollte Turnier-Organisator Erwin Prudlik das Aus der Rot-Weißen aber nicht überbewerten. Nicht nur auf der Rheinau, sondern auch beim 23. Hallencup des TV Lampertheim rollt in dieser Woche der Ball. Am heutigen Mittwoch und am Freitag werden ab 17.30 Uhr die Gruppenbesten ermittelt, ehe am Sonntag der Turniersieger ausgespielt wird, der sich ebenfalls für das MorgenMasters-Finale 2007 qualifiziert.

© Schwetzinger Zeitung - 03.01.2007