LSV-Behauptungen sind unwahr

FUSSBALL: TSV Viernheim bezieht Stellung zur Affäre Kehrer

Die Ereignisse um das Fußball-Landesligaspiel zwischen dem Viernheimer TSV und dem Ladenburger SV beschäftigen auch weiterhin die Gemüter (wir berichteten mehrfach) und sorgt inzwischen bundesweit für Schlagzeilen in den Medien. Inzwischen hat auch der TSV Viernheim1906 e. V., vertreten durch den 1. Vorsitzenden Edmund Scheidel (zugleich Fußball-Abteilungsleiter) und Volker Ergler (stellvertretender Abteilungsleiter) eine Erklärung abgegeben und stärkt dem Ketscher Bundesliga-Ringer Stefan Kehrer, der im Zuge dieser Vorfälle beschuldigt wurde, den Rücken.

Vorab wollen die Funktionäre darauf hinweisen, dass der Verein "ein hohes Maß an Integrationsarbeit" leistet. "Die Vielfalt der Kulturen und landsmannschaftlichen Zugehörigkeiten in unserem Verein spiegelt sich auch in der Aktivität wieder."

Die von Seiten des LSV in einer Pressemitteilung erhobenen Vorwürfe gegen das Viernheimer Publikum seien nach "Information und Recherchen der Verantwortlichen des TSV" nicht haltbar. "Diese Zuschauer haben ihre Mannschaft angefeuert und in keinster Weise gegnerische Spieler mit beleidigenden oder gar rassistischen Zurufen bedacht. Dies wurde nicht nur von den Beteiligten selbst bestätigt, sondern auch von neutralen Zuschauern versichert, die sich in unmittelbarer Nähe des Geschehens aufhielten."

Im weiteren Verlauf, nach Abpfiff der Begegnung, sollen sich die Ereignisse so zugetragen haben, wie sie Kehrer auch gegenüber unserer Zeitung schilderte. Auch der Bericht des Unparteiischen Ott, der dem TSV Viernheim in seinen wesentlichen Teilen zur Kenntnis gebracht wurde, stärkt diese Version. Aus der TSV-Erklärung: "Die Behauptung des LSV Ladenburg, 'Sekunden später stürmten 30 bis 40 Zuschauer, mit dem Ringer des Jahres an der Spitze, über die Absperrung auf das Spielfeld und schlugen und traten auf Hasan Gögercin ein, selbst nachdem dieser auf dem Boden lag' ist unwahr und stellt den Sachverhalt auf den Kopf."

Ein Zuschauer soll übrigens die sich tatsächlich abspielenden Szenen mit seinem Handy gefilmt oder aufgenommen haben und wird nun via Homepage des LSV gebeten, sich zu melden.

Der inzwischen vom Rücktritt zurückgetretene LSV-Trainer Frank Schwabe suchte am Dienstagabend in Begleitung zweier Spieler das Vereinsgelände in Viernheim auf und bat für die Vorfälle um Entschuldigung, berichten Scheidel und Ergler weiter, die den "versuchten Rufmord" an Kehrers Person als gewählten "Ringer des Jahres" nicht akzeptieren. Ihr Fazit: "Es war verständlicherweise ein sportlich enttäuschendes Ergebnis für die LSV Ladenburg, was zur Überreaktion zumindest eines Aktiven geführt hat. Die Verantwortlichen der LSV haben dies bisher nicht akzeptiert, sondern versuchen, durch unzutreffende Behauptungen den sportlichen und persönlichen Ruf Anderer zu beschädigen, um von eigenem Misserfolg und Fehlverhalten abzulenken."

© Schwetzinger Zeitung - 02.12.2006