In Viernheim werden Trainer gesucht: bitte melden!

FUSSBALL-LANDESLIGA: Präsentiert die Amicitia in der nächsten Woche Gernot Jüllich? / TSV: Steffen Usler macht vorerst weiter

Man wartet scheinbar noch auf den Chef: Manfred Trapp, der erste Vorsitzende des Fußball-Landesligisten Amicitia Viernheim, spannte in dieser Woche aus, genoss seinen Urlaub. Derweil hat sich die Trainerfindungskommission (TFK) der Südhessen scheinbar entschieden. "Wir werden in der nächsten Woche verkünden, wer unser neuer Coach werden soll", sagt der Vereinsgeschäftsführer Othmar Pietsch, der betont: "Einen Namen will ich aber noch nicht nennen, am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen die SpVgg Wallstadt trägt jedenfalls noch Co-Trainer Bruno Hoffmann die Verantwortung für die Mannschaft."

Der heißeste Kandidat auf die Nachfolge von Viktor Olscha, der vor drei Wochen Hals über Kopf den Liganeuling in Richtung des Verbandsligisten SG Heidelberg-Kirchheim verließ, ist momentan Gernot Jüllich. "Die Amicitia ist ein interessanter Klub, es gab schon Gespräche, und ich habe die Mannschaft bereits einige Male beobachtet", verrät der 52-Jährige, der im Fußballkreis durch seine Trainerzeit beim VfR Mannheim und der TSG Weinheim alles andere als ein Unbekannter ist. Jüllich gefällt vor allem die sportliche Perspektive der "Grünen": "Man könnte hier schnell viel erreichen, aber da müsste natürlich auch das Umfeld voll dahinter stehen."

Klingt irgendwie nach Einigung - oder doch nicht? Eine Sache steht der möglichen Ehe "Jüllich-Amicitia" jedenfalls noch im Weg: Der Fußballlehrer hat derzeit noch beim Verbandsligisten FC Astoria Walldorf, bei dem er im Mai dieses Jahres überraschend entlassen wurde, einen Vertrag bis zum Saisonende. "Diese Sache muss erst einmal geklärt werden, egal bei welchem Verein ich anfangen würde. Ich kann deshalb nur sagen: Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es im Thema Viernheim keine Entscheidung."

Hat man sich also bei der Amicitia vielleicht doch für einen anderen Kandidaten entschieden? Pietsch ließ sich auf Anfrage unserer Zeitung noch ein wenig aus der Reserve locken: Der Tipp Jüllich sei kein Schlechter, sagt er und ergänzt: "Er war ein Kandidat in den letzten Wochen. Aber mehr will und kann ich dazu nicht sagen." Klar, der Klubchef Manfred Trapp, der in der Trainersuche das letzte Wort spricht, befand sich ja auch noch in Urlaub.

Einige Meter Luftlinie weiter ist die TFK des TSV Viernheim noch bei der Recherche. "Wir wollen eben keinen Schnellschuss riskieren", sagt das Ausschussmitglied des Landesligisten Volker Ergler, der in der Suche die Führung übernommen hat. Man sei aber weiter in konkreten Gespräche mit "einigen" Kandidaten. "In zwei Wochen können wir die Sache vielleicht abschließen", hofft Ex-Coach und Ausschussmitglied Gerd-Rüdiger Neidig, der zuletzt wegen gesundheitlicher Probleme nicht "mitsuchen" konnte, und betont: "Wir brauchen einen Coach, der zur Mannschaft passt."

Bis der ideale Kandidat gefunden ist - Gernot Jüllich war übrigens nie ein Thema beim TSV (Ergler: "Der ist doch schon scheinbar von der Amicitia verpflichtet worden") - betreut Co-Trainer Steffen Usler weiter das Team. "Er bemüht sich sehr, langfristig wollen wir mit Steffen weiterarbeiten, aber ein neuer Trainer könnte der Truppe noch einen zusätzlichen Schub geben." In Horrenberg am Sonntag steht der mit fünf Punkten auf einem Abstiegsplatz rangierende TSV jedenfalls vor einem weiteren "Sechs-Punkte-Spiel". bol

© Südhessen Morgen - 13.10.2006