Für Ketsch war bei den angeschlagenen Viernheimern mehr drin FUSSBALL: 06er-Landesligatruppe lässt absoluten Siegeswillen vermissen / Spielerische Vorteile nicht genutzt Im Landesligaspiel beim TSV Viernheim agierte die Spvgg 06 nicht entschlossen genug, sonst wäre mehr drin gewesen als das torlose Remis. Dieses Fazit müssen sich die Ketscher ankreiden lassen, denn der angeschlagene Verbandsligaabsteiger strotzt nach der Schlappe im Nachholspiel gegen Bammental und der darauf folgenden Trainerentlassung nicht gerade vor Selbstvertrauen. Dies war den Gastgebern im gesamten Spiel anzumerken, die 06er besaßen zwar deutliche spielerische Vorteile, doch der absolute Siegeswille war nicht zu erkennen. Nach noch nicht mal einer Spielminute zischte ein 19-Meter-Freistoß von Uli Rausch um Haaresbreite am Pfosten vorbei. Dieser vielversprechende Auftakt war jedoch keine Initialzündung im Ketscher Offensivspiel, zu wenig wurde nachgerückt, um die Hessen in der eigenen Hälfte unter Druck zu setzen. Lediglich Einzelaktionen in der ersten halben Stunde, zumeist über die linke Seite durch Christian Auer, brachten Gefahr vor das TSV-Tor. So auch bei einem Schuss von Marco Rocca aus halblinks am langen Eck vorbei, an den der in Position gelaufene Christian Körner nicht mehr herankam. Gegen die harmlosen Angriffe der Viernheimer musste Claus Gärtner vor der Pause nur einmal auf der Hut sein, als er in der 20. Minute einen Schuss von Thomas Greszta über die Latte lenkte. Der TSV-Keeper Dirk Weckbach musste schon mehr zupacken, so bei einer Faustabwehr nach Rocca-Freistoß in der 30. Minuteoder als er gegen Auer drei Minuten später geschickt verkürzte. Nach der Pause wurde das Übergewicht der Mannen vom Altrhein noch deutlicher, der Führungstreffer lag in der Luft. Nach einem Eckball von Rocca flog Stefan Storck am langen Fünfmeter-Eck in den Ball, doch ein Abwehrspieler beförderte den Kopfball von der Torlinie (51.). In der 66. Minute bereitete Körner die beste 06-Chance vor, nach dem Seitenwechsel stürmten Uli Rausch und Christian Auer aufs Tor zu, doch nach dem Motto "nimm du ihn, ich hab ihn" vertändelten sie kläglich. Auch eine Vier-gegen-Drei-Situation wurde in der 75. Minute nicht konsequent ausgespielt, Storck zog zu früh ab und verfehlte das Tor. Eine Minute später kratzte Weckbach einen Kopfball von Sebastian Ries aus sechs Metern nach Körner-Flanke über die Latte. Diese Überheblichkeit oder Unkonzentriertheit rächte sich fast noch in den Schlussminuten, als die Gastgeber die einzige Drangphase der Partie starteten und im Ketscher Strafraum brenzlige Situationen heraufbeschworen. Normalerweise wäre man mit einem Punkt beim vor der Saison hochgehandelten Verbandsligaabsteiger zufrieden, doch so nützt dieses Remis keinem, um aus der unteren Tabellenhälfte herauszukommen. Ketsch: Gärtner; Rausch, Sommer, Ostler, Rocca (85. Kumpf), Waas, Müller (46. Albers), Storck), Auer, Körner, C. Ledermann (73. Ries). tw © Schwetzinger Zeitung - 25.09.2006