Erfolglosigkeit führt zur Trennung von Paulsen

Auch der TSV muss sich neuen Trainer suchen / "Blaue" spielen morgen zu Hause gegen Ketsch

Viernheim. Die Fußballer des TSV Viernheim und Ingo Paulsen gehen ab sofort getrennte Wege. Verein und Trainer einigten sich darauf, die Zusammenarbeit nicht fortzusetzen und zogen damit die Konsequenzen aus dem sportlichen Fehlstart. Nach sechs Spieltagen liegen die "Blauen" mit nur einem Sieg auf dem vorletzten Platz der Landesliga Rhein-Neckar.

"Wir bedauern diese Entwicklung, sehen aber derzeit keine Alternative", kommentierte Abteilungsleiter Edmund Scheidel den Trainerwechsel und wünschte Paulsen alles Gute für seine weitere Laufbahn. Die Mannschaft wurde beim gestrigen Abschlusstraining über die Entscheidung informiert. Die sportliche Leitung übernimmt, bis ein Nachfolger gefunden ist, Co-Trainer Steffen Usler, der das Team auch am Sonntag beim Heimspiel gegen die SpVgg. Ketsch betreuen wird.

Auch ohne den Abschied von Paulsen hätten die "Blauen" beim morgigen Spiel gehörig unter Zugzwang gestanden. Bei der 1:6-Heimschlappe am Mittwochabend gegen den FC Bammental wurden sie auf eigenem Platz vorgeführt wie schon lange nicht mehr.

Die Ketscher weisen bislang eine durchwachsene Saisonbilanz auf. Mit zwei Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen rangieren sie auf dem 14. Tabellenplatz. Die beiden Siege gab es jeweils auf dem eigenen Platz, und zwar vor etlichen Wochen gegen Michelfeld und am letzten Sonntag gegen Leimen (jeweils 1:0). Auswärts verzeichneten die Ketscher neben dem 2:2 bei DJK Neckarhausen zwei knappe Niederlagen in Seckenheim und beim VfR Mannheim.

Die Ketscher können also doch etwas gelassener als die Gastgeber in die morgige Auseinandersetzung an der Lorscher Straße gehen. Schließlich ist die Kumpf-Truppe seit Jahren Dauergast in der Landesliga und mit ganz anderen Ambitionen in die laufende Runde gegangen als der TSV, der nach dem Abstieg aus der Verbandsliga im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal wieder Land sehen möchte.

Nach dem Zwischenhoch mit der Punkteteilung im Lokalderby bei der Amicitia und dem anschließenden ersten und bislang einzigen Saisonsieg gegen St. Ilgen bedeuteten die folgenden Niederlagen für die "Blauen" natürlich schmerzliche Rückschläge. Um so größer muss jetzt der Kraftakt sein.

© Südhessen Morgen - 23.09.2006