Derbyzeit in Viernheim

FUSSBALL: Amicitia - TSV

Zwei Spiele, null Punkte, ein Torverhältnis von 2:6. Der Fußball-Landesligist TSV Viernheim steht vor dem Südhessenderby am Freitag, 19 Uhr, beim Lokalrivalen Amicitia Viernheim unter Zugzwang. Derweil hofft Amicitia-Vereinspräsident Wolfgang Trapp auf eine große Derby-Kulisse: "300 Zuschauer sollten es schon sein."

Für Ingo Paulsen, den neuen Coach des TSV, ist der Fehlstart des Verbandsliga-Absteigers keine Überraschung. "Dass es eine schwierige Saison werden würde, war jedem klar", sagt der Übungsleiter und fügt an: "Der Verein hat einen Neuaufbau gestartet, außerdem haben vom neuen Team die meisten Spieler die Vorbereitung erst gar nicht mitmachen können."

Stürmer Stefan Winkenbach, auf den Paulsen große Stücke hält, zog sich zudem vor dem Pokalspiel in Seckenheim einen Achillessehnenabriss zu und fällt wohl die komplette Spielzeit aus. "Sein Verlust wiegt schwer, das hat man in den ersten beiden Spielen gleich gemerkt", betont Paulsen. Auch Armin Oswald, ein Akteur mit dem der Coach vor der Saison als Leistungsträger geplant hatte, musste sich einer Blinddarm-Operation unterziehen. Der Mittelfeldakteur, der von der SG Einhausen kam, hat in dieser Woche wieder mit dem Training begonnen.

Trotz der jüngsten Verletzungsprobleme - der Einsatz von Konstantinos Cafaltzis (Wadenprobleme) im Derby ist fraglich - und der Auftaktniederlagen gegen Dielheim und in Wallstadt sei die Stimmung in der Mannschaft und im Umfeld allerdings "erstklassig". Paulsen sagt: "Der Verein tut alles für die Spieler und mich, das ist hier ja auch ein langfristiges Projekt, es soll eine junges Team aufgebaut werden, nicht umsonst habe ich deshalb sechs Akteure aus der zweiten Mannschaft in den Landesligakader hochgezogen."

Über den mit sechs Punkten aus den ersten drei Spielen wesentlich besser in die Runde gestarteten Lokalrivalen urteilt der Coach: "Selbstverständlich hat die Amicitia hervorragende Einzelkönner im Team, dass die so gut spielen, war mir klar." Ist der TSV also nur Derby-Außenseiter? Viktor Olscha, der Coach der Amicitia, schüttelt da nur den Kopf: "Wir sind überhaupt kein Favorit", tritt der Trainerfuchs nach den zwei Siegen zu Saisonbeginn auf die Euphoriebremse. Am vergangenen Sonntag gab es für die Grünen in Leimen (0:1) auch prompt die erste Saisonniederlage. bol

© Südhessen Morgen - 31.08.2006