TSV-Kicker brauchen unbedingt einen Sieg

Mannschaft steht heute gegen Leimen unter Hochdruck

Viernheim. Als die Verbandsliga Nordbaden nach der Winterpause wieder mit dem Spielbetrieb beginnen wollte, hatte der TSV Viernheim als Tabellenvorletzter einen Punkt Rückstand auf den VfB Leimen, deren drei auf den FC Bammental sowie vier auf den TV Hardheim. Vier Wochen später sind die Lücken leider größer geworden. So liegt der nächste "Nachbar" Leimen, der am Gründonnerstag zum Nachholspiel ins Stadion an der Lorscher Straße (Anpfiff 19 Uhr) kommt, inzwischen gleich fünf Punkte vor den "Blauen".

In der vergangenen Spielzeit hatten die Verbandsliga-Kicker des TSV eine tolle erste Saisonhälfte hingelegt. Das dabei erarbeitete Punktepolster erwies sich in der Rückrunde als sehr wichtig, als es über lange Wochen nicht mehr mit dem Siegen klappen wollte. In dieser Runde gestaltete sich die Herbstserie zu einem Wellental der Gefühle. Der erste Sieg gelang am vierten Spieltag, insgesamt gab es in der Vorrunde nur drei "Dreier" und dann bis zur Winterpause acht Spiele ohne Sieg.

Damit gingen die "Blauen" als Vorletzte in die Pause. Und gleich zum Wiederauftakt folgten zwei weitere "Null-Nummern", bevor nach den zehn "Fehlschüssen" vor zwei Wochen gegen Birkenfeld endlich wieder ein Erfolgserlebnis gelang. Dieser Effekt wurde mit der neuerlichen Niederlage in Zuzenhausen jedoch weitgehend ausgelöscht.

Der morgige Gast VfB Leimen, der eigentlich schon Anfang März an die Lorscher Straße kommen sollte, machte es ungleich besser als der Konkurrent TSV. Hatte Leimen drei seiner sechs Siege schon nach fünf Spielen eingefahren, darunter waren ein 3:2 gegen Oberhausen sowie ein spektakuläres 7:3 in Hardheim, folgte bis Mitte November nur noch ein weiterer Sieg gegen Bammental (2:1). Nach nur bescheidenen vier Zählern aus den Auswärtsspielen des Herbstes trumpfte Leimen in den beiden Auswärtsspielen auf und siegte nacheinander beim sieglosen Schlusslicht Schefflenz sowie beim Nachbarn Walldorf. Scheint Leimen seine Auswärtsschwäche abgelegt zu haben, steht dieser die Heimschwäche des TSV gegenüber. Bei den beiden Heimsiegen gegen Schlusslicht Schefflenz (3:1) sowie gegen Reichenbach (2:0) setzte man nicht gerade Glanzlichter. Danach kam bei fünf Heimniederlagen hintereinander doch Frust auf. Denn gegen TSG Weinheim, Pforzheim und Oberhausen hieß es am Ende jeweils 0:1, mit 2:3 wurde gegen Walldorf verloren und nur das 0:3 gegen HD-Kirchheim war eine klare Angelegenheit. Ob das kürzliche 1:0 gegen Birkenfeld diesen Negativtrend gebremst hat, wird sich erst zeigen müssen.

Wo den TSV in der laufenden Saison vor allem der Schuh drückt, zeigt der Blick auf das Torverhältnis. Nur vier Mannschaften haben weniger Gegentore kassiert als der Vorletzte TSV (23). Bei den erzielten Toren war jedoch bislang nur einer, nämlich der Tabellenletzte Schefflenz (15) noch bescheidener als der TSV (18). Der verletzte Torjäger Lars Weidmann war bislang einfach nicht zu ersetzen.

Gehörte der VfB Leimen in den 90-er Jahren zu den erklärten Angstgegnern des TSV, so haben sich die Vorzeichen seit dem letzten Wiederaufstieg der "Blauen" doch geändert. Die beiden letzten Heimspiele konnten jeweils mit 3:0 und 2:1 gewonnen werden, während es in Leimen nach zuvor drei Niederlagen in der Vorrunde mit dem 1:1 wenigstens einen Teilerfolg für die "Blauen" gab. Die Leimener kommen mit einem neuen Spielertrainer nach Viernheim. Der zuletzt beim FSV Oggersheims tätige Werner Protzel hat in der Winterpause Thomas Müller abgelöst. Die sportliche Vita Protzels weist Engagements als Aktiver beim SV Sandhausen, bei den Amateuren von Bayern München sowie in Weingarten auf. Beim TSV werden weiterhin der so sehr vermisste Torjäger Weidmann, Yildirim und Giegerich fehlen.

© Mannheimer Morgen - 13.04.2006


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