Die "Blauen" stehen enorm unter Zugzwang

Verbandsligist TSV Viernheim muss morgen gegen Birkenfeld unbedingt punkten

Viernheim. Als die Fußballer des 1. FC Birkenfeld letztmals aus dem Pforzheimer Umland zu einem Verbandsspiel nach Viernheim anreisten, lief die Saison 1970/71. Begegnungsebene war die damalige 1. Amateurliga Nordbaden, die "Vorgängerin" der heutigen Verbandsliga, und Gastgeber war im Waldstadion die Amicitia. Am morgigen Sonntag gastieren die Birkenfelder nunmehr im Stadion an der Lorscher Straße beim TSV (15 Uhr).

Als Trumpfkarte der Birkenfelder erwiesen sich auch in der Verbandsliga die beiden Stürmer Mössner und Hoeft, die es in der Meistersaison gemeinsam auf über 50 Tore brachten und denen der 1.FCB Meisterschaft und Aufstieg fast allein zu verdanken hatte. Sie waren es auch, die im Hinspiel im Erlachstadion den TSV mit ihren beiden Treffern besiegten. Wobei das Ergebnis dem damaligen Spielverlauf total widersprach. Denn es spielte eigentlich nur eine Mannschaft, und das war der TSV.

Ein halbes Jahr später können die Birkenfelder im Stadion an der Lorscher Straße ganz unbelastet aufspielen. Umso größer ist der Druck, der auf dem TSV lastet. Wenn eine Mannschaft seit Mitte Oktober vergangenen Jahres zehn Spiele nacheinander ohne Sieg ist und in diesem langen Zeitraum fünf Heimniederlagen in Folge kassiert, und dabei gleich viermal ohne eigenen Torerfolg blieb, kann man wohl nur von einem beachtlichen Zugzwang sprechen, im morgigen Heimspiel gegen den 1. FC Birkenfeld endlich die überfällige Trendwende zu schaffen. Durch diese Negativphase sind die "Blauen" tief in den Tabellenkeller der Verbandsliga abgerutscht. Immerhin schon sieben Punkte fehlen bis zum rettenden Ufer. Die Negativserie hat natürlich die Moral angekratzt. Da bedarf es vieler guter Worte, um die verständlicherweise deprimierten Spieler wieder aufzurichten. Bei den Trainern sind da weniger die sportlichen Qualitäten als vielmehr die pädagogischen und psychologischen Fähigkeiten gefragt. Wahrlich keine leichte Aufgabe für die beiden Trainer.

Für Gerd Neidig, nach seinem Beinbruch noch an den Rollstuhl gefesselt, ist die Ansprache derzeit die einzige Möglichkeit, auf seine Spieler einzuwirken, die sportliche Vorbereitung muss Co-Trainer Steffen Usler zusammen mit dem Torwarttrainer erledigen. Auch am morgigen Sonntag werden sie mit den Spielern auskommen müssen, die an den jüngsten Niederlagenserien beteiligt waren. Denn eine neue Mannschaft können man sich zu diesem späten Zeitpunkt der Saison nicht mehr backen. Aber, wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

© Mannheimer Morgen - 01.04.2006


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