LSV-Coup verhindert einen "Kabelbrand" Heute fällt beim Finaltag in Mannheim die Entscheidung / Ladenburg überraschend gut im Rennen Mannheim. Dagobert Bauer ist gefangen in sich selbst. Zumindest, wenn es um Fußball und speziell die LSV Ladenburg geht. Denn selbst bei Freundschaftsspielen oder Hallenturnieren in der Winterpause schießt der Puls des Spielausschuss-Vorsitzenden der Römerstädter in gesundheitsgefährdende Höhen. "Eigentlich muss ich mich da gar nicht so aufregen, aber ich kann nichts dagegen tun", verrät Bauer und verdeutlicht mit folgendem Satz, wie sehr ihn die Spiele mitnehmen: "Wenn die LSV spielt, muss ich meinen Herzschrittmacher runterdrehen, sonst gibt es einen Kabelbrand." Nicht ganz ernst gemeint, aber doch trefflich formuliert. Vor diesem Hintergrund erscheinen die bisherigen Leistungen der Landesliga-Kicker der LSV beim Endturnier des "MorgenMasters" in einem ganz anderen Licht. Das Engagement der Peter Brandenburger & Co. ist vielleicht deshalb so groß, weil sie um die labile Gesundheit ihres "Chefs" wissen. In jedem Fall haben die Römerstädter beste Aussichten, heute in den abschließenden Gruppenspielen den Sprung ins Halbfinale perfekt zu machen. Und das sogar in der "Todesgruppe A". Durch den 4:3-Erfolg über den TSV Viernheim - neben dem 4:4 zwischen Arminia Ludwigshafen und dem SV Schwetzingen die beste Partie des ersten Finaltags - führt die Truppe von Frank Schwabe ihre Gruppe an. "Damit konnte man nicht rechnen", war Bauer am Freitagabend völlig ausgelassen und freute sich wie die übrigen Ladenburger auf den heutigen Tag, der um elf Uhr eröffnet wird. Zwölf Vorrundenduelle stehen noch an und bis auf die SpVgg Ilvesheim haben alle elf übrigen Klubs noch theoretisch die Chance, ins Halbfinale einzuziehen. Während der VfL Neckarau sowie der TSV Schönau jedoch auf ein Fußball-Wunder hoffen müssen, hat Arminia Ludwigshafen bessere Karten. Der Favorit auf den Masterstriumph bestach auch in der Mannheimer MWS-Halle mit gepflegtem Fußball. Im letzten Duell am Freitag gegen den SV Schwetzingen kamen die Pfälzer sogar in die Gefahr der Überheblichkeit und hatten am Ende Glück, beim 4:4 noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Interessant war diesmal die Rolle von Co-Trainer Stefan Malz. Zunächst agierte der Ex-Profi als spielender Torwart und streifte sich plötzlich ein "normales" Trikot über, sobald die Arminia den Sieg in der Tasche hatte. Gegen den VfL Neckarau und die SpVgg Ilvesheim war das ziemlich schnell der Fall, nur gegen die Spargelstädter musste Malz bis zum Schluss im Kasten bleiben. Sieben Punkte - von dieser vorläufigen Ausbeute kann der SV Waldhof nur träumen. Drei Zähler haben die Blau-Schwarzen bislang gesammelt, was in der Gruppe nur zum fünften und vorletzten Platz reicht. Das Halbfinale ist für den Rekordsieger in weite Ferne gerückt und der Blick von Andreas Kreuzer verriet den Ärger des verantwortlichen "Hallencoaches". Fröhliche Mienen gab es, als die Verantwortlichen von der neuen Stätte des Endturniers sprachen. Die MWS-Halle im Herzogenried begeisterte Zuschauer und Sportler gleichermaßen. 900 Besucher zeigten, dass der Standort einen Vorteil mit sich bringt, und Michael Bühler, Cheforganisator des "MorgenMasters" erhofft sich für den heutigen Finaltag sogar noch einmal eine Steigerung. "Wenn es um die Siegprämien und den Pokal geht, werden bestimmt noch mehr Leute angezogen. Immerhin 1500 Euro erhält der siegreiche Klub. Geld, das alle Vereine gut gebrauchen können. Mit dem TSV Viernheim hat ein Klub gleich doppelte Chancen, die Prämien einzusacken. Sowohl die Verbandsliga-Truppe als auch die A-Klassen-Reserve liegen aussichtsreich im Rennen und möglicherweise gibt es heute ab 15 Uhr eine Premiere, wenn nämlich zwei Teams aus einem Verein im Halbfinale des "MorgenMasters" stehen. Wer weiß, eventuell treffen die beiden Mannschaften der Südhessen auch im Endspiel ab 18 Uhr direkt aufeinander © Mannheimer Morgen - 22.01.2006 |