Mit Spielberg ist selten gut Kirschen essen

TSV-Fußballer haben sich gegen den Dritten der Verbandsliga viel vorgenommen

Viernheim. Seit Mittwochabend ist die Saisonbilanz der TSV-Fußballer negativ. Die 1:3-Niederlage beim VfB Leimen war die zehnte Nullnummer der "Blauen", der nur neun Siege gegenüber stehen. Die Zahl neun hat für die TSV-Kicker noch eine weitere Bedeutung. Denn seit so vielen Spielen, sprich während der kompletten Rückrunde, wartet die Mannschaft vergeblich auf einen Sieg.

Die Hoffnung auf ein Ende der fünfmonatigen Durststrecke richtet sich nun auf den Sonntagnachmittag, wenn es ab 15 Uhr im Stadion an der Lorscher Straße gegen den SV Spielberg geht.

Dies wird kein leichtes Unterfangen werden. Zum einen waren die Spielberger in der Vergangenheit meist ein Angstgegner des TSV, zum anderen ist der aktuelle Tabellendritte zweifellos die Überraschungsmannschaft dieser Saison in der Verbandsliga. Vor einem Jahr kämpften Spielberg und der TSV noch Seit an Seit gegen den Abstieg. Wie verwandelt präsentierten sich die beiden vormaligen Abstiegskandidaten dann in dieser Spielzeit. Während der Vorrunde marschierten beide Clubs an der Tabellenspitze mit. Spätestens seit der Winterpause haben sich die Wege jedoch getrennt. Während Herbstmeister Spielberg mit zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Oberhausen noch im Rennen um Meisterschaft und Aufstieg ist, hat sich der TSV inzwischen tief im Mittelfeld der Tabelle versteckt.

Die "Blauen" sind derzeit wahrlich nicht zu beneiden. Da waren sie in Schollbrunn über die volle Spielzeit und in Leimen zu mindest eine Halbzeit lang deutlich überlegen, am Ende stand jedoch jeweils eine schmerzliche Niederlage. Zum Frustabbau muss nun endlich wieder einmal ein Erfolgserlebnis her. Mit diesem Druck im Genick trifft der TSV auf eine Spitzenmannschaft, die selbst unbedingt punkten will. Und bislang nicht zu den Lieblingsgegnern der Viernheimer zählte. Sechsmal war der SV Spielberg bislang in Viernheim zu Gast und dem TSV gelang an der Lorscher Straße bislang nur ein einziger Sieg. Und den gab es im Vorjahr mit 1:0. Daneben stehen aus den 90-er Jahren vier Heimniederlagen des TSV und zwischendurch ein mickriges Unentschieden. Für Trainer Gerd Neidig wird die Personallage am Sonntag wohl kaum besser sein als am Mittwochabend.

Dass die Mannschaft auch gehandicapt durchaus mitspielen kann, bewies sie in den zurückliegenden Spielen gleich mehrmals. Gegen Spielberg wird die Leistung wohl über die vollen 90 Minuten gebracht werden müssen. Zum eigenen Können und zum nötigen Einsatzwillen muss aber auch ein gerüttelt Maß an Glück kommen. Und damit war die Neidig-Truppe zuletzt nur äußerst selten gesegnet. ock

© Südhessen Morgen - 23.04.2005