"Uns fehlt noch der Spielwitz"
INTERVIEW: Angreifer Cafaltzis

Für ganz oben scheint es noch nicht zu reichen. Die so furios in die Saison gestarteten Verbandsliga-Fußballer des TSV Viernheim kamen nach dem verlorenen Spitzenspiel vor zwei Wochen beim Primus SpVgg Oberhausen (2:3) am vergangenen Sonntag gegen den FC Bammental über ein 1:1 nicht hinaus. Angreifer Konstantinos Cafaltzis beschreibt im Gespräch mit unserer Zeitung die derzeitige Stimmung bei den Südhessen. Der 27-Jährige kam im Sommer vom Oberliga-Absteiger TSG Weinheim zusammen mit Sturmpartner Lars Weidmann zum TSV. Die Erwartungen hat der Grieche, der in dieser Runde schon fünf Saisontreffer erzielte, bislang voll erfüllt.

Konstantinos Cafaltzis, der TSV Viernheim steht nach 14 Spieltagen überraschend auf dem vierten Tabellenplatz in der Verbandsliga Nordbaden. In den letzten zwei Spielen holte Ihr Team aber nur einen Punkt. Haben diese zwei Spiele auf die Stimmung in der Mannschaft gedrückt?

KONSTANTINOS CAFALTZIS: Die Stimmung ist nach wie vor hervorragend. Vor der Spielzeit hatte doch niemand damit gerechnet, dass wir oben mitspielen können. Sicherlich war das 1:1 gegen Bammental unterm Strich zu wenig. Aber wir versuchen, es das nächste Mal besser zu machen.

Was fehlt dem TSV noch, um auch die Spiele gegen die Verbandsliga-Top-Teams wie Oberhausen für sich zu entscheiden?

CAFALTZIS: Wir sind eine Mannschaft mit Herz und Kopf. Was wir vielleicht noch bräuchten, wäre ein bisschen mehr Spielwitz. Jeder von uns gibt jeden Spieltag alles, hängt sich voll rein, aber es mangelt noch an dem spielerischen i-Tüpfelchen. Vielleicht würde uns ein Routinier helfen, der einen Schuss Kreativität mitbringt.

Sie selbst fühlen sich im Angriff des TSV derweil pudelwohl.

CAFALTZIS: Das ist richtig. Mit Lars Weidmann (20 Jahre) habe ich genau den passenden Sturmpartner. Wir kennen uns ja noch aus der Zeit in Weinheim. Ich mit meiner Erfahrung und er mit seiner jugendlichen Unbekümmertheit, das scheint die passende Mischung zu sein.

Bislang haben Sie fünf Saisontore auf Ihrem Konto. Wie viele Treffer haben Sie sich vorgenommen?

CAFALTZIS: In den zweistelligen Bereich will ich schon kommen. Ich hatte zwar in den letzten Begegnungen Ladehemmung, was sicherlich mit meinem beruflichen Stress in den vergangenen Wochen zu tun hatte. Ich hoffe aber, dass ich in den nächsten Partien wieder zuschlage.

Aus der Stammelf des TSV sind Sie im Augenblick nicht wegzudenken. Der Wechsel von Weinheim nach Viernheim hat sich wohl schon ausgezahlt?

CAFALTZIS: Auf jeden Fall. Gerd Neidig hat damals bei mir angerufen, und es hat mir alles sehr zugesagt. Nicht, dass ich mich in Weinheim nicht wohl gefühlt habe. Hier ist aber alles noch ein bisschen familiärer. Ich fühle mich wirklich sehr wohl in Viernheim.

Ihr Trainer Gerd Neidig spricht trotz Platz vier vom Klassenerhalt als oberstes Saisonziel. Sehen Sie das auch so?

CAFALTZIS: Ich denke, wir haben auf jeden Fall das Potenzial, am Ende auf einem einstelligen Tabellenrang zu landen. Für ganz oben, wie schon gesagt, fehlt uns noch der Spielwitz.

Der nächste Auswärtsgegner am Sonntag ist der Vorletzte FCA Walldorf. Was darf man von Ihnen und dem TSV erwarten?

CAFALTZIS: Ich hoffe, wir können an die Leistungen aus den ersten Spielen anknüpfen. Dann sind drei Punkte drin. bol
© Mannheimer Morgen - 11.11.2004