Weihnachten erinnert an unbeschwerte Kindheit
Trainer Neidig blickt bei Feierstunde der TSV-Fußballer zurück / Spende für Krankenwagen

Viernheim. Die Weihnachtsfeier der TSV-Fußballer hebt sich schon seit Jahren aus dem Reigen der unzähligen Feiern dieser Tage nicht nur innerhalb des Großvereins deutlich ab. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass in deren Mittelpunkt alljährlich das neue Theaterstück steht, das die Frauentheatergruppe des Vereins einstudiert hat (wir berichteten) und das Mitte Januar bei mehreren öffentlichen Aufführungen noch vielen Viernheimern Freude bereiten wird.

Diesmal war zudem die Gästeliste in der überfüllten TSV-Halle so hochkarätig wie noch nie. Denn alles, was in der Viernheimer Kommunalpolitik Rang und Namen hat, war der Einladung gefolgt. So Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Kempf, Bürgermeister Matthias Baaß, Erster Stadtrat Martin Ringhof, die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Sport und Agenda 21, Sigrid Haas, sowie die beiden Fraktionsvorsitzenden Volker Ergler (CDU) und Michael Baus (SPD). Auch Pfarrer Bardo Maria Haus und das mit 91 Jahren älteste TSV-Mitglied Hans Knapp hatten den Weg in die Lorscher Straße gefunden.

Den besinnlichen ersten Teil des knapp fünfstündigen Mammutprogramms gestalteten der Bariton Andreas Martin und sein musikalischer Begleiter Christoph Wunderle, beide von Kindesbeinen an mit den TSV-Fußballern verbunden, mit sehr anspruchsvollen Liedern mit. Neben den Weihnachtspräsenten für Trainer, Betreuer und die vielen Helfer, die die Abteilung und die Mannschaften verteilten, gab es ein besonderes Geschenk für den Malteser-Hilfsdienst. Hildegard Unrath, die Chefin der Theatergruppe, überreichte Malteser-Chef Friedrich Häffner eine stattliche Spende aus dem Verkauf der Theaterkarten als Beitrag zum Erwerb des neuen Krankenwagens, den man noch vor Weihnachten in Dienst stellen wird.

In eine ganz andere Rolle war diesmal TSV-Cheftrainer Gerd-Rüdiger Neidig geschlüpft. In seiner philosophisch-besinnlichen Ansprache ging Neidig auf die Bedeutung der Festtage ein. "Wenn sich die Kirchen füllen, wenn Kranke und Verwandte wieder besucht werden, ja wenn sogar die Waffen auf den Kriegsschauplätzen schweigen, scheint die Welt zumindest für einige Momente still zu stehen." Dann bereite sich die Welt auf eine Reise auf eine Insel im Leben, die man Weihnachten nenne, vor. Das Zauberwort "Weihnachten" habe in der Alltagshektik einen besonderen Klang. Kindheitserinnerungen würden wach, die Sehnsucht nach der Geborgenheit, Ruhe, Besinnlichkeit und Vertrautheit im Kreis der Familie.

Nicht Geschenke und Äußerlichkeiten sollten da im Mittelpunkt stehen, sondern individuelle Werte, die man bereit sei, anderen Menschen zu schenken. "Denn Glück können wir nur verdoppeln, indem wir es miteinander teilen." ock