Lokalsport / 02.09.2000
Verletzungssorgen trüben Laune der 08er
FUSSBALL: MFC Lindenhof trifft auf den TSV Viernheim / Teamgeist als Erfolgsgarant
Von unserem Mitarbeiter Michael Wilkening
Die Saison in der Fußball-Landesliga ist gerade erst drei Spieltage alt und doch hat sie schon ein Überraschungsteam. Der MFC 08 Lindenhof steht nach drei Siegen mit weißer Weste auf Rang drei, dabei waren die Experten und die Verantwortlichen der 08er selbst von einem Kampf gegen den Abstieg ausgegangen. Bereits heute, 17 Uhr, hat der MFC auf eigenem Terrain die Gelegenheit, mit einem Sieg gegen den TSV Viernheim die Zähler zehn, elf und zwölf auf der Habenseite zu verbuchen.
Trotz des sportlichen Höhenflugs herrscht bei den Lindenhöfern alles andere als Eitel Sonnenschein. Trainer Karlheinz Kohnen stehen kaum elf gesunde Spieler zur Verfügung. "Unsere Personalsituation ist momentan Wahnsinn, ich weiß gar nicht, wen ich gegen den TSV stellen soll", klagt Kohnen, ohne jedoch den Kopf in den Sand zu stecken: "Wir haben den Engpass bislang sehr gut kompensiert, das wird hoffentlich auch so bleiben." Bei dem ohnehin schon engen Kader fallen auch noch die Abwehrsäulen Wolfgang Stamm (Urlaub) und Hans-Peter Ruff (Hüftprellung) aus.
Erfolgsgarant soll trotz der Personalmisere weiterhin der Zusammenhalt in der Truppe sein. "Wir haben einen guten Geist im Team", hat auch Kohnen fest gestellt. Er hofft, dass sein MFC noch eine Weile auf der Welle schwimmen kann, die im Moment den Erfolg bringt. "Es werden aber auch Rückschläge kommen, das weiß ich und auch die Mannschaft", zeigt sich Kohnen als Realist.
Der TSV Viernheim sucht derzeit noch vergeblich nach der Welle, die ihn bis in die Spitzengruppe der Tabelle spült. Ein Anfang ist nach dem souveränen 3:0 am Mittwoch gegen den SV Neidenstein allerdings gemacht, die Blauen stehen zumindest schon einmal auf dem (Surf-)Brett. Gegen die Lindenhöfer schwingt der eigentliche Co-Trainer Manfred Lutz das Zepter, da Chefcoach Gerd Neidig auf Geschäftsreise weilt. Ändern wird sich deshalb aber nicht viel, Lutz und Neidig stehen in Kontakt.
Lutz zeigt großen Respekt vor dem MFC, Angst haben die Verantwortlichen beim TSV aber nicht. "Die Stärken der 08er liegen bei erst einem Gegentor auf der Hand", so Lutz. "Die Lindendhöfer verfügen über keine überragenden Einzelspieler, doch als Team sind sie sehr stark", hat sich das Viernheimer Urgestein bei Trainerkollegen schlau gemacht. Verzichten muss Lutz weiterhin auf Franz Scheidel, dessen Einsatzchancen auf Grund eines eingeklemmten Nervs nur bei 20 Prozent liegen.
Das Fehlen des Mittelfeldmotors müssen so andere wettmachen, was nicht immer ein einfaches Unterfangen ist. "Bei den vielen Neuzugängen hapert es manchmal noch mit der Abstimmung." Gegen Neidenstein standen immerhin neun neue Cracks in der Anfangsformation. Das will Lutz aber nicht als Ausrede gelten lassen und kündigt an, "dass wir mindestens einen Punkt vom MFC mitnehmen wollen".
Damit dies gelingt, muss die Defensive - wie gegen Neidenstein - bombensicher stehen. Als Garant dafür bezeichnet Lutz Ex-Profi Reinhold König, "der uns gerade hinten sehr viel Stabilität verleiht".
INFO: MM-Extra-Spiel, Fußball-Landesliga: MFC 08 Lindenhof - TSV Viernheim, heute, 17 Uhr.
|