Viernheim / 20.12.1999

"Hochzischdag" sorgt für Belustigung

Theaterfrauen der TSV-Fußballer spielen für die Martinshütte / Viel Beifall vom Publikum

Viernheim. Zwischen besinnlich und heiter bewegte sich auch in diesem Jahr die zentrale Weihnachtsfeier der Fußballabteilung des TSV Viernheim. Im Mittelpunkt stand wie immer die Premiere des von der Frauentheatergruppe des TSV einstudierten Theaterstücks.

Den besinnlichen Teil des langen Abends in der TSV-Halle moderierte Walter Hofmann, ehemaliger Jugendspieler des TSV und als langjähriger Präsident der "Großen Drei" bestens bekannt. Mit modernen Worten interpretierte er die Weihnachtsgeschichte. Durch die Geburt in der Krippe sei der ganzen Welt Glück beschieden worden. Weihnachten als Fest des Friedens und der Familie solle auch auf die Vereinsfamilie des TSV ausstrahlen. Den musikalischen Part hatte die Sopranistin Johanna Neudörfer übernommen, die von Albrecht Wunderle am Klavier begleitet, das "Ave Maria" von Bach/Gounod sowie "Mariä Wiegenlied" von Max Reger zum Vortrag brachte. Nicole Neckermann (Klavier) und Katja Bähr (Flöte) spielten das "Andante" von Mozart. Im Gespräch mit Fußball-Abteilungsleiter Edmund Scheidel ließ Walter Hofmann nochmals das Sportjahr 1999 Revue passieren. Dem Höhenflug im ersten Halbjahr mit der Meisterschaft in der Landesliga sei leider ein herber Absturz auf den letzten Platz in der Verbandsliga gefolgt. Scheidel bedauerte die dünne Decke an engagierten Mitarbeitern jüngeren Alters, die gleichermaßen sportliche Kompetenz, Zeit und Ehrlichkeit mitbrächten, um das Abteilungsschiff wieder auf Vordermann zu bringen.

Etwas Trost vermittelten den TSV-Fußballern der Vorsitzende des Fußballkreises Mannheim Heinz Pfeifenberger und dessen Stellvertreter Rolf Bayer. Der letzte Platz in der Verbandsliga sei immer noch ein Rang höher als Platz eins in der Landesliga. Im Rahmen der "Aktion Ehrenamt" des Deutschen Fußballbundes zeichneten die Verbandsvertreter den verdienstvollen TSV-Funktionär Manfred Hofmann mit der Ehrenurkunde des DFB und einer Uhr aus. Die Theaterfrauen des TSV studieren ihr Theaterstück zwar jeweils für die Fußballer-Weihnachtsfeier ein, im Januar folgen jedoch stets etliche öffentliche Veranstaltungen. Auf die begehrten Karten für die diesmal fünf Aufführungen bestand auch in diesem Jahr ein wahrer Run. Und einen Teil des Erlöses lässt das Schauspielerinnen-Ensemble in jedem Jahr einer caritativen oder sozialen Einrichtung zukommen. Diesmal wurde die Martinshütte in Buchklingen mit einer großzügigen Spende bedacht. Hildegard Unrath überreichte den Scheck an Klaus-Peter Belz als Vertreter des Verwaltungsgremiums der von der Pfarrei St. Aposteln getragenen Freizeiteinrichtung in Buchklingen.

Belz bedankte sich auch im Namen des schon legendären Verwalters Jupp Brechtel, der krankheitshalber nicht selber kommen konnte, für die wichtige Unterstützung bei der Generalsanierung des über 50 Jahre alten Holzhauses im Odenwald. TSV-Vorsitzender Hansjörg Hoock erinnerte daran, dass die Martinshütte 1948 ebenso aus Teilen der Armee-Baracke neben der Apostelkirche entstanden sei wie die ersten Jugendräume auf dem TSV-Gelände.

Das Lustspiel "De vakorksde Hochzischdag" von Werner Lachmann hatte das Ensemble im Teamwork auf Viernheimer Mundart umgeschrieben. Um den Besuchern der weiteren Aufführungen Ende Januar/Anfang Februar nicht alle Pointen zu verraten, sei das heitere Bühnengeschehen nur kurz skizziert. Am 24. Hochzeitstag landet ein prachtvoller Blumenstrauß im Haus des Ehepaares Martin und Geli Mandel (Ottilie Petition und Ursula Lutz). Im Strauß steckt eine Karte "von damm Liebling". Ehefrau und Töchter (Gaby Rihm und Sandra Hinz) tippen auf den Ehemann und Papa als Absender.

Für weitere Verwirrung sorgt Volker, ein Freund des Hauses (Waltraud Bugert), der den Hausherren unbedingt zu einem Abenteuer mit zwei "lebenden Puppen" überreden will. Doch dieser werkelt lieber an den künstlerischen Wandpuppen, die er als Hobby herstellt. Auf diese hat es ganz positiv Leo Lang (hervorragend interpretiert von Marion Schmid) abgesehen, denn er will sie käuflich erwerben. Leider kann er sich nicht richtig verständlich machen. So legt er sich nacheinander mit allen an und wird schließlich von Volkers Ehefrau Helga (Andrea Wieland), die wie eine Furie nach ihrem Mann sucht, ziemlich "zugerichtet".

Anfänglich keineswegs für Klarheit sorgt zudem Martins Schwägerin Irma (Ursula Scheidel), die in das turbulente Haus hineinschneit. Dass es am Ende ein großes Happy End gibt, ist selbstverständlich. ock

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