Viernheim / 16.10.1999

TSV tritt zum Duell der Aufsteiger an

Verbandsliga-Fußballer sind heute im "Kellerderby" gegen den SV Schollbrunn gefordert

Viernheim. Zum ersten Aufsteigerduell aus Sicht des TSV Viernheim kommt es am heutigen Samstag, wenn die "Blauen" beim SV Schollbrunn anzutreten haben. Die beiden Verbandsneulinge zieren nach acht Spieltagen ungewollt einträchtig das Tabellenende der Liga. Schollbrunn, als einziger Verbandsligist noch sieglos, trägt mit nur einem Pluspunkt auf der Habenseite die "rote Laterne", der TSV steht einen Platz und drei Punkte besser, die aus jenem Sieg Ende August gegen die SG Dielheim resultieren, die am letzten Wochenende dank des besseren Torverhältnisses am TSV vorbei zog.

Der SV Schollbrunn ist im Gegensatz zu den Mitaufsteigern TSV und Neureut ein absoluter Verbandsliga-Newcomer, für den dieser Aufstieg den absoluten Höhepunkt in der Vereinsgeschichte darstellt. Nur 700 Einwohner zählt der Ortsteil der Odenwaldgemeinde Waldbrunn am Fuße des Katzenbuckels. Die erfolgreiche Truppe von Trainer Werner Kaufmann blieb weitgehend zusammen. Nur zwei Spieler wanderten ab, dafür wurde der Spielerkader unter anderem durch drei Neuzugänge vom "großen" Nachbarn und Ex-Verbandsligisten SpVgg. Neckarelz (Lauber, Rost und Gvero) ergänzt. Als großen Vorteil rechnete man sich vor allem die Heimstärke aus, denn der berüchtigte, ungewöhnlich kleine Schollbrunner Sportplatz erwies sich in der Vergangenheit für die meisten Gastmannschaften als ungewohnt und problematisch. In der Verbandsliga zahlte sich der Heimvorteil bislang aber nur bedingt aus. Zwar wurde beim Heimdebüt gegen den SV Sinsheim mit einem 2:2 der einzige Saisonpunkt geholt, danach gab es aber nur noch Niederlagen.

Erstmals richtig die Grenzen aufgezeigt bekamen die Schollbrunner vor Wochenfrist beim 0:7 in Hoffenheim, dem absoluten Titelfavoriten. Weitaus schmerzlicher war da aber sicher die glatte 0:4-Heimniederlage des TSV Viernheim gegen Germania Forst. Für den TSV stellte dieses Spiel in der bislang schon so holprig verlaufenen Saison einen negativen Höhepunkt dar. Damit der TSV heute Abend nicht selbst das Tabellenende ziert, dürfen sich die Viernheimer Kicker in Schollbrunn keine weitere Niederlage leisten. Ein Unentschieden wäre angesichts der kommenden schweren Spiele gegen Bammental und in Durlach fast schon zu wenig.

Beim TSV hatten in dieser Woche vor allem die Ärzte und die Physiotherapeuten alle Hände voll zu tun. Und Trainer Jürgen Scherdel musste sich vor allem als "Seelenmasseur" betätigen, um die Mannschaft nach den jüngsten Niederlagen wieder aufzurüsten. Nach der doch recht ansprechenden Leistung in Nöttingen war die Vorstellung gegen die keineswegs überragenden Forster doch eine gewisse Enttäuschung.

Ob sich bei den TSV-Fußballern personell bis zum Spielbeginn heute um 15.30 Uhr noch etwas Positives tut, scheint äußerst fraglich. Vielleicht kann Groß wieder mit auflaufen, während es mit Basler, Winkenbach und Varga nicht klappen dürfte. Zudem fällt Zweittorwart Wesemeyer wegen Verletzung aus. Gegen Forst stellte das Comeback von Pfenning nach fast einjähriger Verletzungspause wenigstens einen kleinen Lichtblick dar. Neuzugang Stanisic präsentierte sich bei seinem Debüt noch nicht als mögliche Verstärkung, sondern allenfalls als eine Ergänzung des Kaders.

Mit diesen Spielern wird er die weite Reise in den badischen Odenwald antreten: van der Raaij, Banasiak, Basler (?), Buhl, Burosch, Frank, Groß, Mandel, Muth, Pavlovic, Pfenning, F. Scheidel, Schwarzbach, Stanisic. ock

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