Schwetzingen bleibt ein schlechtes Pflaster
TSV verliert beim SV 98 mit 0:5 – Standardsituationen entschieden die Partie
Das zweite Auswärtsspiel der TSV-Fußballer endete mit einem Debakel. Beim SV 98 Schwetzingen, dessen Sportplatz sich in den vergangenen Verbandsligapartien als kein gutes Pflaster für den TSV erwies, setzte es eine deftige 0:5-Niederlage. Die Schwetzinger, denen eine mäßige Leistung zum hohen Sieg reichte, profitierten dabei von der schlechten Zuordnung in den TSV-Reihen bei Standardsituationen. Lediglich ein Treffer wurde von den Gastgebern herausgespielt.
TSV-Trainer Reimund Disch veränderte sein Team, das vor Wochenfrist sein erstes Heimspiel gegen die SG Dielheim mit 3:1 gewonnen hatte, auf zwei Positionen. Für den verletzen Varga rückte Basler in die Anfangsformation und Muth erhielt den Vorzug gegenüber Pavlovic. Einen ganz schwarzen Tag an diesem Innenstadtfestsamstag erwischte TSV-Torhüter Andreas Wesemeyer. Drei Schwetzinger Treffer gingen auf sein Konto und zu allem Überfluss musste er nach einer Stunde wegen einer gelb-roten Karte vorzeitig vom Platz.
Die ersten fünfzehn Minuten im Schwetzinger Stadion konnte der TSV noch gut mithalten, doch das Führungstor des SV 98 versetzte den "Blauen" den ersten Dämpfer. Herbold trat einen Freistoß aus 30 Metern mit Effet an der Mauer des TSV vorbei, Wesemeyer blieb reaktionslos stehen und der Ball war im Tor. In der 20. Minute startete der TSV zu seinem einzigen nennenswerten Angriff. Manuel Muth hatte in der eigenen Hälfte den Ball erkämpft und marschierte allein auf das Tor der Schwetzinger zu. Nach einem schönen Doppelpaß mit Burosch hatte der junge TSV-Neuzugang nur noch Schuhmacher vor sich, doch Muth schoß direkt auf den SV-Keeper. Fast im Gegenzug fiel auf der anderen Seite des Platzes die vorzeitige Entscheidung. Schwarzbach spielte im Strafraum des TSV ganz klar den Ball, doch sein Gegenspieler Placzek ließ sich fallen und der Schiedsrichter Panhölzl aus Bretten-Bauerbach pfiff Elfmeter – eine Entscheidung, die sogar bei den treusten SV 98-Anhängern ungläubiges Kopfschütteln verursachte. Wesemeyer und Frank handelten sich bei der Gelegenheit durch unbedachte Äußerungen die gelbe Karte ein. Herbold trat zum Strafstoß an, Wesemeyer ahnte zwar die richtige Ecke, dennoch landete der Ball im Netz und es stand 2:0 für die Platzherren. In der Folge war der TSV nicht einmal vor dem Tor des SV zu finden, bemühte sich trotz des Rückstandes aber redlich. Dafür war der SV am Drücker, scheiterte aber mehr an eigenem Unvermögen wie an den Abwehrkräften des TSV. Vor dem Pausenpfiff ging der Ball dann aber doch noch mal rein. Der Spielzug des SV über Lorenz und Hernandez landete schließlich bei Kirschke und der ehemalige TSV-Spieler flankte von der Grundlinie zurück in den Viernheimer Strafraum. Wesemeyer hatte den Ball schon gefangen, konnte ihn aber nicht festhalten, Basler konnte die gefährliche Situation nicht bereinigen und so bedankte sich Thomas Lorenz und staubte ab zum 3:0.
Nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber klar die bestimmende Mannschaft auf dem Spielfeld. Nur Sekunden nach dem Wiederanpfiff verhinderte Thomas Venske einen erneuten Treffer von Schwetzingen, als er den Torschuß von Babic gerade noch von der Linie kratzen konnte. Der TSV war nur noch in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit in die Hälfte der Schwetzinger vorgedrungen. Banasiak köpfte nach einem Freistoß allerdings vorbei und der Weitschuss von Muth landete sicher in den Armen des SV-Schlussmanns. Vielen Akteuren des TSV schien nicht bewusst zu sein, dass sie nun in der Verbandsliga im Einsatz sind, wo ein anderer Zug herrscht als in den unterklassigeren Ligen. Eine knappe Stunde war gespielt, da konnte Wesemeyer erstmals brillieren. Aus kurzer Distanz klärte er einen Schuss von Özbek zur Ecke. Kirschke brachte den Ball herein und Bosso köpfte zum 4:0 für den SV 98 ein. Der Viernheimer Schlussmann ärgerte sich über das Gegentor so sehr, dass er den Ball wegschlug und von Referee Panhölzl dafür des Feldes verwiesen wurde. Sein Stellvertreter Lars van der Raaij erlebte dadurch seine Premiere in der Verbandsligamannschaft des TSV, Burosch ging für ihn aus dem Spiel. Eine Viertelstunde vor dem Ende lenkte van der Raaij die Flanke von Bechtold mit den Fingerspitzen noch über die Latte. Der anschließende Eckball wurde per Kopf verlängert, so dass Placzek nur noch zum 5:0 einnicken brauchte. Der für die erste Mannschaft reaktivierte Stefan Benz kam anschließend für den verletzen Frank ins Spiel, nachdem in der Pause schon Basler seinen Platz für Pavlovic räumen musste. Marco Winkenbach, der immer noch an seiner Zerrung laboriert, blieb ein verfrühter Einsatz erspart.
In den verbleibenden Minuten der Partie drängte der SV Schwetzingen immer wieder aufs Tor der "Blauen", war aber im Abschluss nicht mehr entschlossen und konzentriert genug, das 0:5 aus der Sicht des TSV blieb bis zum Abpfiff bestehen.
hasi
TSV-Statistik:
SV Schwetzingen: Schuhmacher, S. Lorenz, Bosso (72. Bechtold), Hernandez (46. Dagenbach), Ulutas, Placzek, Babic, Herbold, Özbek, Kirschke, Th. Lorenz (46. Schönthal).
TSV Viernheim: Wesemeyer, Venske, Buhl, Groß, Schwarzbach, Muth, Scheidel, Frank (75. Benz), Banasiak, Burosch (61. van der Raaij), Basler (46. Pavlovic).
Tore: 1:0 (14.) Herbold, 2:0 (23.) Herbold (Foulelfmeter), 3:0 ( 40.) Th. Lorenz, 4:0 (60.) Bosso, 5:0 (75.) Placzek
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Panhölzl (Bretten-Bauerbach)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot für Wesemeyer (60.)
Meinung des Trainers:
"Die ersten zwanzig Minuten spielten wir soweit in Ordnung, im Rahmen unserer Möglichkeiten. Die Schwetzinger haben eine glückliche Führung erzielt, dann hätte eigentlich der Ausgleich fallen müssen. Nachdem wir beim 3:0 kräftig mit geholfen haben, fehlten uns einfach die Möglichkeiten, dem in allen Belangen besseren Gegner Paroli zu bieten. Einige unserer Spieler sind zudem angeschlagen gewesen oder haben noch Trainingsrückstand. Wir müssen in Zukunft jedesmal mehr als hundert Prozent spiele, sonst haben wir in dieser Klasse keine Chance."