Viernheim / 11.03.2000

TSV-Fußballer wollen
gegen Spitzenreiter punkten

SV 98 Schwetzingen gastiert morgen an der Lorscher Straße

Viernheim. Den Fußballern des TSV ist der Start in die zweite Saisonhälfte bestens gelungen. Denn das Nachholspiel bei der SG Dielheim bescherte dem Verbandsliga-Schlusslicht drei wichtige Punkte, die die nahe Zukunft zumindest etwas rosiger aussehen lassen. Angesichts des immer noch deutlichen Rückstandes zum rettenden Ufer reichen jedoch Punktgewinne gegen Mannschaften aus den unteren Tabellenregionen nicht aus, sondern auch gegen "prominente" Gegner nuss etwas auf die Habenseite gebracht werden.

Mit dem SV 98 Schwetzingen präsentiert sich am morgigen Sonntag (Spielbeginn 15 Uhr) gleich der aktuelle Tabellenführer im Stadion an der Lorscher Straße. Ob auch in diesem Spiel "blaue" Punktehoffnungen gehegt werden dürfen?

Angesichts der extrem unterschiedlichen Tabellenpositionen der beiden Konkurrenten sind solche Erwartungen sicher als sehr wagemutig anzusehen. Auf dem Weg zur "Herbstmeisterschaft" legten die Schwetzinger eine eindrucksvolle erste Saisonhälfte vor. Dabei brachten sie das seltene Kunststück fertig, als einziges Team der Liga auswärts ungeschlagen zu bleiben. Und dies, obwohl sie bereits bei allen Hauptkonkurrenten anzutreten hatten. So wurde die hohe Hürde Hoffenheim mit einem 2:1-Sieg genommen, während es in Sinsheim und bei den Waldhof-Amateuren jeweils eine Punkteilung gab.

Den höchsten Sieg der laufenden Saison landete der Spitzenreiter im Vorrundenspiel ausgerechnet gegen seinen morgigen Gegner, den TSV. 5:0 endete Anfang September die Begegnung im Stadion an der Ketscher Straße und der TSV war am Innenstadtfest-Samstag fast ohne den Hauch einer Chance. Bereits nach 40 Minuten hieß es 3:0 und beim 4:0 nach einer Stunde handelte sich ein total frustrierender TSV-Keeper Wesemeyer auch noch die gelb-rote Karte ein. Jenes 0:5 war für den TSV bereits die siebte Niederlage gegen die Schwetzinger im elften Aufeinandertreffen zu gemeinsamen Verbandsliga-Zeiten. Der einzige Sieg des TSV gegen die Spargelstädter datiert aus der Saison 1993/94, als es in jenem denkwürdigen "Arnold-Spiel" ein knappes 1:0 für die "Blauen" gegen den damaligen Oberliga-Absteiger gab.

Reminiszenzen an die sportliche Vergangenheit sind zwar interessant, bringen jedoch niemanden etwas, wenn die 90 Minuten bevorstehen. Da zählt nur noch die Gegenwart und der aktuelle Willen beider Mannschaften, in naher Zukunft die jeweiligen Saisonziele erreichen zu können. Die Schwetzinger wollen ernsthaft um die Meisterschaft mitspielen, dem TSV geht es dagegen allein um den Klassenerhalt. Beide Aufgaben sind schwierig und Punktverluste kann sich dabei keine Mannschaft leisten.

Schwetzingens Trainer Willi Schöneck beobachtete den TSV beim Spiel in Dielheim und war dabei von der kämpferischen Einstellung der Viernheimer schon beeindruckt. Und nur über den Kampf wird der "underdog" gegen den Spitzenreiter etwas erreichen können. Denn vom spielerischen Potenzial sind die Schwetzinger eindeutig besser besetzt. TSV-Coach Manfred Lutz hofft, dass morgen der in Dielheim nach seiner Verletzungspause noch geschonte Banasik wieder mitwirken kann und dass die Verletzung, die sich Groß in Dielheim zuzog, keine Pause nach sich ziehen wird.

Denn für seine Aufholjagd benötigt der TSV den kompletten Spielerkader, damit der Trainer personell aus dem Vollen schöpfen und seine Mannschaft auf den jeweiligen Gegner individuell einstellen kann. Gegen Schwetzingen ist der TSV morgen jedenfalls nur klarer Außenseiter. Als "automatischer" Punktelieferant sieht man sich jedoch keineswegs, sondern die Mannschaft wird alles geben, um gegebenenfalls für eine Überraschung zu sorgen.

Die voraussichtliche Aufstellung des TSV: Wesemeyer/Van der Raaij; Banasiak, Basler, Buhl, Cule, Frank, Groß, Mandel, Pvic, Pavlovic, Pfenning, Poleti, Schwarzbach, Vanske, Winkenbach, Yildirim. ock

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