Erfolgreiches "Gast-Heimspiel" des TSV im Waldstadion
2:0-Sieg gegen Laudenbach – Tabellenführung in der Landesliga ausgebaut
Schon mit einem gewissen Bangen war Landesliga-Tabellenführer TSV Viernheim in sein Heimsspiel gegen den SV Laudenbach gegangen. Zum einen mußte man das Spiel im ungewohnten Waldstadion austragen, zudem kamen die Gäste von der Bergstraße mit dem Nimbus, als einzige Mannschaft der Liga auswärts noch ungeschlagen zu sein. In einem sehr einseitigen Spiel bestimmte der Spitzenreiter aber eindeutig das Geschehen und kam zu einem hochverdienten 2:0-Erfolg. Dadurch konnte der TSV seine Spitzenposition in der Landesliga ausbauen, denn bereits am Vortag hatten sich die beiden Verfolger Kirchardt und Walldorf unentschieden getrennt.
Vor allem in der ersten Halbzeit verlebte TSV-Ersatzkeeper Holger Kärcher, der den angeschlagenen Wesemeyer vertrat, sehr ruhige Zeiten. Ein Freistoß von Gräber, der direkt auf den Mann kam, war seine einzige ernsthafte Beschäftigung vor der Pause. Und richtig gefordert wurde er nur in der 84. Minute, als er einen gefährlichen Schuß des Gäste-Linksaußens mit einer Faustabwehr ins Toraus lenkte und damit seiner Mannschaft den Zu-Null-Sieg rettete.
Viel mehr zu tun hatte dagegen Bauer im Laudenbacher Tor, der von den TSV-Angreifern immer wieder bedrängt wurde. Denn der TSV drückte vom Anpfiff an. Die erste Möglichkeit bot sich Klein, der mit einer weiten Flanke angespielt wurde, beim Abschluß aber ohne Erfolg blieb blieb. Genauso ging es wenig später Hans Scheidel, dessen Seitfallschuß nur zu einer Ecke führte. Schließlich lenkte Bauer einen Banasiak-Kopfball gerade noch über die Querlatte und dann war Laudenbachs Keeper einen Augenblick vor Hans Scheidel am Ball. In der 20. Minute fiel aber dann doch das hochverdiente 1:0 für den TSV. Wagner flankte von links, Burosch verlängerte den Ball mit den blonden Haarspitzen genau auf den Fuß von Hans Scheidel, dessen achter Saisontreffer die 1:0-Führung für seine Mannschaft bedeutete.
Auch danach beeindruckte der TSV gegen einen sehr defensiv eingestellten Gegner mit schönen Spielzügen, mit denen das Mittelfeld immer wieder schnell überbrückt wurde. Nur mit dem Abschluß haperte es, denn allzuoft wurde die Verantwortung immer wieder auf den nächsten Mitspieler verlagert. Nach einem Handspiel an der Strafraumgrenze setzte Rettig den fälligen Freistoß direkt in die Mauer. Dann konnte Klein frei mit dem Ball in den Strafraum marschieren, sein Schuß geriet jedoch zu hoch. Fünf Minuten vor der Pause landete eine schöne Hoffmann-Flanke von rechts genau auf Hans Scheidels Kopf, aber Bauer lenkte den plazierten Kopfball mit einer Glanzparade gerade noch zur Ecke. Erwähnenswert aus der ersten Halbzeit noch ein Freistoß von Proksch, der knapp über die Latte strich.
Auch im zweiten Spielabschnitt blieb der TSV zu Beginn spielbestimmend. Nach einem verunglückten Abspiel der Laudenbacher Abwehr kam Wagner in eine gute Schußposition, aber er war von diesem "Geschenk" zu sehr überrascht, als daß er es verwerten konnte. Zwei Minuten später handelte sich der Ex-Amicitia-Spieler Krosanke, der in der ersten Halbzeit die einzige gelbe Karte gesehen hatte, die gelb-rote Karte des unauffällig, aber konsequent pfeifenden Schiedsrichters Rezzoug (Grötzingen) ein. Daß sich Überzahlspiel keineswegs auswirken muß, war in der folgenden Viertelstunde festzustellen. Denn der TSV wurde nun zunehmend lässiger und baute damit die dezimierten Laudenbacher auf, die nun weit öfter vor dem TSV-Strafraum auftauchten als zuvor mit kompletter Formation.
Bei einer gefühlvollen Flanke von Gräber konnte Franz Scheidel gerade noch zur Ecke klären, und nach diesem Eckball rettete Proksch zum neuerlichen Eckball. Dann sah sich TSV-Trainer Karlheinz Walter zum Handeln gezwungen. Denn als sich kurz nacheinander Wagner und Oliver gelbe Karte einhandelten, nahm der Trainer vorsorglich beide Spieler aus dem Spiel und brachte für sie Buhl und Benz. In der 77. Minute dribbelte sich Hans Scheidel in den Laudenbacher Strafraum. Als er gerade an Wittemaier vorbei wollte, ließ dieser sein Bein stehen und der TSV-Sturmführer kam zu Fall. Für Schiedsrichter Rezzoug war die Situation eindeutig. Elfmeter für den TSV und die gelbe Karte für den Übeltäter. Und als der schon zuvor durch seine Ruppigkeit unangenehm aufgefallene Schmiedel über diese Entscheidungen meckerte, sah er ebenfalls gelb. Proksch schickte Torwart Bauer ins rechte Ecke und setzte den Ball unten links in die Maschen. Dieses 2:0 war bereits das sechste Elfmetertor des TSV-Kapitän und insgesamt dessen zwölfte Saisontreffer.
In den letzten zehn Minuten machte es sich der TSV noch unnötig schwer. Durch Fehlpässe kamen die Gäste in Ballbesitz und tauchten noch zweimal gefährlich vor das TSV-Tor auf. Bei Gräbers Schuß, den er mit der Faust zur Ecke abwehrte, wurde Kärcher zum ersten Male richtig geprüft, und wenig später rettete Hoffmann bei einem Schuß des Ex-TSV-lers Knauer auf der Torlinie.
Mannschaftsaufstellungen: TSV Viernheim: Kärcher, Wagner (67. Buhl), Oliver (74. Benz), Rettig (72. Glahn), Banasiak, Hoffmann, F. Scheidel, Klein, H. Scheidel, Proksch, Burosch – SV Laudenbach: Bauer, Wittemaier, Trenado, Schmiedel, Krawerz, Käding, Knauer, Hörr, Krosanke, Häußer, Gräber - Tore: 1:0 (20.) H. Scheidel, 2:0 (77.) Proksch (Foulelfmeter) - Beste Spieler: Franz Scheidel, Wagner, Banasiak - Käding, Wittemaier, Gräber - Besondere Vorkommnisse: 53. Gelb-rot gegen Krosanke (Laudenbach).
Stimme zum Spiel:
Karlheinz Walter (Trainer des TSV Viernheim): Daß uns der Sieg gegen Laudenbach so leicht fallen würde, hatte ich nicht geglaubt. Wir hatten das Spiel sicher im Griff und hätten schon vor der Pause ganz klar führen müssen. Die Chancen für die Gäste wurden fast alle von uns durch unnötige Abspielfehler und Ballverluste vorbereitet. Dieser Sieg war wichtig für die Moral der Mannschaft. hajö