TSV-Fußballer sicherten sich erstmals den Masters-Titel
Turnier in der Waldsporthalle erwies sich als ein Publikumsmagnet
Beim 5. HallenMasters der Fußballer in der Region gab es den fünften Sieger. Mit dem TSV Viernheim, der im Endspiel die Überraschungsmannschaft des ASV Feudenheim mit 3:1 besiegen konnte, trug sich erstmals einer der drei Mitveranstalter in die Siegerliste ein. Der Tabellenführer der Landesliga trat mit diesem vierten Turniersieg dieser erfolgreichen Hallensaison die Nachfolge der bisherigen Masters-Sieger FC Dossenheim, SV Waldhof Amateure, SG Oftersheim und Kickers Offenbach Reserve an.
Das bisher beste Ergebnis eines Viernheimer Fußballteams beim Master hatte 1996 die Amicitia als Zweiter nach einer Final-Niederlage gegen die Waldhof-Amateure erreicht. Bei der Masters-Premiere im Jahre 1995 waren TSV und Amicitia bis ins kleine Finale gekommen. Am Freitagabend und am Samstag ab den Nachmittagstunden erwies sich die Waldsporthalle als Nabel der Fußballszene der Rhein-Neckar-Region. Viele Trainer, Funktionäre und Spieler auch anderer Vereine, die nicht am Turnier beteiligt waren, hatten sich eingefunden. Denn schließlich gab es neben den insgesamt 34 Turnierspielen auch zwei interessante Einlagespiele.
Der Auftakt am Freitag
Schon am Freitagabend hatte sich zumindest in Gruppe B die Spreu vom Weizen getrennt. Mit jeweils drei Siegen in drei Spielen setzten sich die Reserve des SV Waldhof und des TSV Viernheim, die zuvor jeweils zwei Qualifikationsturniere für sich hatten entscheiden können, von der Konkurrenz ab. Enger ging es dagegen in der anderen Gruppe zu, wo immerhin noch vier Mannschaften nach den ersten drei Runden noch im Geschäft waren.
Der TSV hatte sein Auftaktspiel gegen den Südwest-Landesligisten FSV Oggersheim nach einem 0:1-Rückstand noch sicher mit 4:1 gewonnen. Dalmus, Hans Scheidel, Wagner und nochmals Dalmus schossen den klaren Sieg heraus. Im zweiten Spiel gegen den FV 03 Ladenburg führte der TSV durch zwei Treffer von Wagner schon mit 2:0. Denn gelang dem Kreisligisten der Anschlußtreffer, bevor Hans Scheidel mit dem 3:1 alles klar machte. Auch im Spiel gegen den Bezirksligisten LSV 64 Ladenburg zum Abschluß des Veranstaltungsabschnitts am Freitag machte es der TSV spannend. Die zweimalige Führung durch Franz und Hans Scheidel wurde jeweils wieder ausgeglichen. Den entscheidenden Treffer zum 3:2-Sieg besorgte dann Wagner.
Damit hatten in Gruppe B SV Waldhof 2 und der TSV jeweils neun Punkte auf dem Konto, während FV 03 Ladenburg, FSV Oggersheim und Viktoria Neckarhausen mit je drei Punkten allenfalls noch auf Ausrutscher eines der "großen Zwei" hoffen durften und der punktlose LSV Ladenburg schon ganz aus dem Rennen war. In Gruppe A war nur die SG Oftersheim verlustpunktfrei geblieben, während der SV Edenkoben, der ASV Feudenheim sowie Villam TV 77 Waldhof jeweils sechs Zähler aufwiesen.
Vorrunde am Samstag fortgesetzt
Während in Gruppe A die Spannung auch am Samstag anhielt, kam diese in Gruppe B erst wieder richtig auf, als der TSV Viernheim im direkten Duell gegen die Waldhof-Reserve deutlich mit 0:4 den Kürzeren zog und damit befürchten mußte, noch abgefangen zu werden. Denn der FV 03 Ladenburg hatte nicht nur das Lokalderby gegen den LSV mit 6:3 gewonnen, sondern ließ diesem Sieg auch noch ein 7:4 gegen Oggersheim folgen. Während Waldhof 2 mit dem 4:1 gegen LSV Ladenburg die höchstmögliche Punktausbeute aus den fünf Vorrundenspielen schaffte, benötigte der TSV in seinem abschließenden Spiel gegen Viktoria Neckarhausen unbedingt noch einen Punkt, um Gruppenzweiter zu werden. Hans Scheidel mit einem Neunmeter und der dreifache Torschütze Ralf Dalmus sorgten schließlich für ein ungefährdetes 4:1 gegen den Bezirksligisten, so daß dem TSV der Einzug ins Halbfinale sicher war.
In Gruppe A schwächte Ex-Mastersieger Oftersheim seine gute Ausgangsposition vom Vortrag durch das Unentschieden gegen Groß-Rohrheim und verlor schließlich gegen den Südwest-Verbandsligisten SV Edenkoben sogar mit 0:6. Nicht einmal mehr zum zweiten Platz hinter Gruppensieger Edenkoben reichte es schließlich dem badischen Verbandsligisten, denn der aktuelle Bezirksliga-Zweite ASV Feudenheim gewann knapp mit 2:1 gegen die andere Überraschungsmannschaft Villam TV 77 Waldhof.
Tabellenstände nach der Vorrunde
Gruppe A
Spiele am Samstag
Villam TV 77 Waldhof | - | SC Käfertal | 6:1 |
SG Oftersheim | - | FC Groß-Rohrheim | 2:2 |
ASV Feudenheim | - | SV Edenkoben | 3:3 |
SC Käfertal | - | FC Groß-Rohrheim | 0:5 |
SG Oftersheim | - | SV Edenkoben | 0:6 |
Villam TV 77 Waldhof | - | ASV Feudenheim | 1:2 |
1. | SV Edenkoben | 5 | 18: 8 | 10 |
2. | ASV Feudenheim | 5 | 16:13 | 10 |
3. | SG Oftersheim | 5 | 12:13 | 10 |
4. | Villam TV 77 Waldhof | 5 | 12: 7 | 8 |
5. | FC Alem. Groß-Rohrheim | 5 | 12:12 | 4 |
6. | SC Käfertal | 5 | 6:23 | 0 |
Gruppe B
Spiele am Samstag
Viktoria Neckarhausen | - | FSV Oggersheim | 3:3 |
LSV Ladenburg | - | FV Ladenburg | 3:6 |
TSV Viernheim | - | SV Waldhof 2 | 0:4 |
FSV Oggersheim | - | FV 03 Ladenburg | 4:7 |
LSV Ladenburg | - | SV Waldhof 2 | 1:4 |
Viktoria Neckarhausen | - | TSV Viernheim | 1:4 |
1. | SV Waldhof 2 | 5 | 23: 9 | 15 |
2. | TSV Viernheim | 5 | 14: 9 | 12 |
3. | FV 03 Ladenburg | 5 | 21:17 | 9 |
4. | FSV Oggersheim | 5 | 15:20 | 4 |
5. | Viktoria Neckarhausen | 5 | 8:17 | 4 |
6. | LSV Ladenburg | 5 | 8:18 | 0 |
Die Einlagespiele
Mit Heidi Mohr, der frischgekürten "Fußballerin des Jahrhunderts" in Europa, präsentierte sich die wohl bekannteste Fußball-Frau Deutschlandes den Beuchern in der Waldsporthalle. Im Team ihrer Bundesligamannschaft TuS Neunkirchen (Pfalz) hielt sich die dreifache Europameisterin mehr als hundertfache Nationalspielerin jedoch merklich zurück. Auch ohne ihre Tore kam Niederkirchen zu einem nie gefährdeten 6:1 (5:1)-Sieg im Einlagespiel gegen den Oberligisten Viktoria Neckarhausen. Bei der Viktoria war ein Viernheimer Trio in Aktion. Trainer Hans-Jürgen Kempf ist ebenso Viernheimer wie Torfrau Stefanie Reinhardt und Sandra Lehnert, die alle beim TSV das Fußballspielen lernten.
Zu einer kleinen Enttäuschung wurde das zweite Einlagespiel zwischen den beiden Regionalligisten SV Waldhof und VfR Mannheim. Während die Waldhöfer mit Jörg Kirsten, Ronny Ernst und Carsten Lakies immerhin drei der interessanten Neuzugänge der Winterpause aufgeboten hatte, schickten die Rasenspieler nur eine mit einem Spieler aus dem Regionalliga-Kader verstärkte Reservemannschaft. So war es auch kein Wunder, daß der SVW klar mit 11:2 siegte.
Das Halbfinale
Einen spannenden und teilweise auch überraschenden Verlauf nahmen die beiden Spiele des Halbfinals. Gegen den SV Edenkoben geriet der TSV mit 0:2 in Rückstand und sah schon alle Felle davonschwimmen. Aber Dalmus und Hans Scheidel schafften den Ausgleich. Und als Thomas Klein sogar mit 3:2 in Führung gingen, rasteten einige Spieler des Südwest-Verbandsligisten aus. Neben einer Zeitstrafe gab es sogar zwei rote Karten für SVE-Hitzköpfe. Bei 4:2-Überzahl kam der TSV durch Rettig zum wohl vorentscheidenden 4:2, obwohl die Viernheimer durch eine Nachlässigkeit in der Abwehr noch das 4:3 kassieren mußten. Im zweiten Halbfinale war der SV Waldhof 2 zwar die spielbestimmende Mannschaft. Der krasse Außenseiter ASV Feudenheim war aber durch Konter sehr gefährlich und sorgte schließlich mit seinem 3:1-Sieg für die wohl größte Überraschung bei diesem Turnier. Kaum anders erging es den Waldhöfern dann auch im kleinen Finale, in dem sich der SV Edenkoben durch einen 3:2-Sieg das dritte Preisgeld beim diesjährigen Masters sicherte.
Die "Cats" kamen in die Halle
Etwas für Augen und Ohren geboten bekamen die Zuschauer in der zu diesem Zeitpunkt noch gut gefüllten Halle unmittelbar vor dem Endspiel. Denn der TSV zeigte, was er außer seinen Fußballern noch zu bieten hat. Die Show-Tanzgruppe der TSV-Handball-AH, choreographiert von Marion Zöller, bot in toll geschneiderten Kostümen einen eindrucksvollen Tanz aus dem Musical "Cats", wobei Rainer Adler als "Kater" unter einem Duitzend Kätzchen agierte.
Das Endspiel
Wie schon mehrmals im Verlauf des Turniers mußte der TSV auch im Endspiel einem Rückstand hinterherlaufen. Denn Uwe Sauer, bis vor einem Jahr noch im Trikot der Amicitia, brachte den Außenseiter ASV Feudenheim schon nach einer guten Minute mit 1:0 in Führung. Es dauerte fast sechs Minuten, bis Thomas Klein den 1:1-Ausgleich erzielen konnte. Gut vier Minuten vor Schluß war es Matthias Burosch, der den TSV beim 2:1 jubeln ließ. Zwar waren die Viernheimer nunmehr spielbestimmend, aber allein Franz Scheidel scheiterte zweimal am Pfosten, so daß es weiterhin spannend blieb. Erst 13 Sekunden vor Schluß machte der gleiche Spieler dann mit einem geschickten Heber gegen die nunmehr ganz auf Offensive eingestellten Feudenheimer alles klar.
Siegerehrung
Stolz präsentierte TSV-Kapitän Dirk Proksch bei der Siegerehrung den großen Masters-Wanderpokal. Wie üblich ging keine der Mannschaften leer aus, zumal Co-Sponsor "Eichbaum-Brauerei" noch einige Sachpreise nachgelegt hatte. Der allgemeine Dank ging in erster Linie an die drei "Manager" der Masters-Serie Michael Gutperle (TSV), Dagobert Bauer (Ladenburg) und vor allem Michael Bühler (Seckenheim). Als erfolgreichste Torschützen wurden Zdravko Barisic (SV Waldhof) und Majdat Karagöz (Edenkoben) ausgezeichnet, die jeweils achtmal getroffen hatten. hajö