PRESSE - Fußball


  29.03.1998: TSG Hoffenheim - TSV Viernheim

Wertvoller Punktgewinn für den TSV
Viernheimer Verbandsligist im Aufwind - Verdientes Unentschieden bei der TSG Hoffenheim
Der Aufwärtstrend des TSV Viernheim hält weiter an. Nach dem 2:1-Heimsieg gegen den VfR Ittersbach kamen die Kicker am Wochenende zu einem wertvollen Punktgewinn bei der TSG Hoffenheim. Nach einer äußerst guten Leistung geriet der TSV in der ersten Häfte in Rückstand, aber Tobias Böhmert bewährte sich als "Joker" und sorgte in der 89. Spielminute für den Ausgleich.
Trainer Karl-Heinz Walter und sein Team waren sich bewußt, daß es eine schwere Aufgabe sein würde, gegen die TSG Hoffenheim zu bestehen. Die Kicker aus dem Sinsheimer Vorort waren vor der Saison als Favorit auf die Meisterschaft gehandelt worden, aber nach zuletzt schwachen Leistungen ist der Aufstiegszug wohl endgültig abgefahren. Dennoch wußte der TSV um die Gefährlichkeit der Hoffenheimer, vor allem um die des Sturms. So war es an Dirk Proksch und Franz Scheidel, die für sie ungewohnte Rolle des Manndeckers zu übernehmen.
Die erste Möglichkeit des Spiels hatten dennoch die Gastgeber. Oliver Heckmann, in der vergangenen Saison noch im Trikot der Viernheimer, gelangte in der neunten Minute an den Ball und zog aus 20 Metern ab, sein Schuß ging jedoch nur über das Tor. In der zwölften Minute sah man eine weitere Möglichkeit für den TSV, als ein Freistoß für die TSG keine Gefahr brachte, aber im Mittelfeld Hans Scheidel zu Fall gebracht wurde. Der Unparteiische ließ Vorteil für die "Blauen" gelten, denn Dalmus marschierte nach vorne und paßte zu Usler. Der spielte den Ball zu Strasser, und der Anhang des TSv riß schon die Arme hoch zum Torjubel, aber der Schuß des Ex-Weinheimers traf nur den Innenpfosten.
Die Hoffenheimer kamen im Spielverlauf immer wieder mit drei Spielern über die rechte Seite, wo sich der TSV mit nur zwei Spielern in Unterzahl befand. Die größte Chance hatte Kapitän Scholl, der freistehend neben das Tor des TSV köpfte. Doch die Viernheimer hatten dem Spiel der "Millionentruppe" viel entgegenzusetzen, sie beherrschten das Spiel sogar zeitweise klar. In der 24. Minute ging der Schuß von Dalmus nach Zuspiel von Klein über das Tor. Wenige Augenblicke später spielte Hans Scheidel auf die linke Seite zu Klein, der auch durchgewesen wäre. Aber Schiedsrichter Gonzales aus Wiesental pfiff die Situation ab, da sich rechts Strasser im passiven Abseits befand. Dergleiche Spieler setzte sich wenige Sekunden danach schön in Szene, als er mehrere Abwehrspieler der Gegner ausspielte, was aber leider wieder nicht zu etwas Zählbarem führte.
Wer so viele Möglichkeiten ungenutzt läßt, wird bestraft. In der 38. Minute erzielten die Gastgeber die 1:0-Führung. Ausgerechnet der ehemalige TSV-Spieler Heckmann drosch den Ball nach Doppelpaß mit Spieler unhaltbar für Torhüter Ullrich in die Maschen. Vor dem Seitenwechsel sorgte nur noch Müller für Aufsehen, aber sein Querschläger ging eher Richtung Eckfahne als vors Tor.
Zu Beginn der zweiten Hälfte agierte der TSV nicht mehr so engagiert wie zuvor, es häften sich die unnötigen Ballverluste. Spieler bekam in der 48. Minute einen Freistoß, den Kopfball von Scholl konnte Torwart Jörg Ullrich mit einer Glanzparade zur Ecke wegfausten. Fünf Minuten später scheiterte der unermüdliche Klein, einer der besten im TSV-Trikot, nach Zusammenspiel mit Dalmus am TSG-Keeper Biebl. Auf der Gegenseite mußte Ullrich sein Team vor einem höheren Rückstand bewahren. Nachdem Hoffenheim durch ein ungeahndetes Handspiel in Ballbesitz gekommen war, mußte der TSV-Schlußmann den Schuß von Heckmann mit dem Fuß abwehren. Das Spiel verlief dann eine Viertelstunde ohne große Höhepunkte, beiden Mannschaften schien bei den sommerlichen Temperaturen die Luft auszugehen.
Erst in den letzten 15 Minuten legte der TSV einen Zahn zu und startete zur Schlußoffensive. Zumindest ein Punktgewinn mußte zu verzeichnen sein, wollte man die vielen mitgereisten TSV-Fans nicht enttäuschen. In der 75. Minute wurde der zuvor ins Spiel gekommene Böhmert gefoult. Dalmus trat zum Freistoß an und spielte auf Proksch, aber sein Heber landete hinter dem Tor. Gefahr für den jetzt kämpfende TSV nur noch in der 79. Minute. TSG-Spieler Lahr überlief Böhmert, zögerte vor Ullrich aber zu lange. Er legte sich den Ball deshalb nach links vor, zu weit allerdings, so da&azlig; sein Schuß aus spitzem Winkel von Franz Scheidel auf der Linie gekl/auml;rt wurde.
In den letzten fünf Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst spielte Proksch auf Dalmus, der verlängerte mit dem Kopf zu Burosch, der wiederum Strasser bediente. Doch erneut traf der kleine Stürmer nur das Aluminium. Der Ball sprang zurück ins Feld, direkt vor die Füße von Ralf Dalmus. Sein Schuß landete auch im Tor, aber der Schiedsrichter hatte zuvor schon auf Abseitsstellung erkannt. In der 88. Minute scheiterte Burosch, ebenfalls neu im Spiel, nach Paß von Dalmus an Torwart Biebl.
Nur 60 Sekunden später konnte der TSV endlich jubeln. Ein langer Einwurf von Dalmus wurde per Kopf verlängert, und der Ball landete im Gewühl vor dem Hoffenheimer Strafraum bei Tobias Böhmert. Und wie schon vor Wochenfrist nutzte der "Joker" die Chance und schob den Ball zum Ausgleichstreffer ins lange Eck. Kurz darauf beendete der Referee die Begegnung, deren Ergebnis aufgrund der käpferischen Leistung der TSV-Füballer völlig in Ordnung geht.

Mannschaftsaufstellungen:
TSG Hoffenheim:
Biebl, Reinwald, Heckmann, Steinbrenner, Schön, Müller, Stieber, Scholl, Spieler (83. Rupp), Hillenbrand (69. Lahr), Weik (76. Duric)

TSV Viernheim:
Ullrich, Buhl (53. Böhmert), Oliver (83. Burosch), Usler (65. Cetin), Dalmus, Hermann Scheidel, Franz Scheidel, Klein, Hans Scheidel, Proksch, Strasser

Tore:
1:0 (38.) Heckmann
1:1 (89.) Böhmert

hasi